kfwFrankfurt (epo.de). - Die KfW Entwicklungsbank und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) haben im Jahr 2009 insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro zur Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer zugesagt. Damit hätten die beiden Institutionen trotz der globalen Wirtschaftskrise ein starkes Signal für die Kontinuität und Verlässlichkeit ihrer Zusammenarbeit und Unterstützung für entwicklungspolitische Vorhaben in Subsahara-Afrika, Nordafrika, im Nahen Osten, in Asien und Lateinamerika sowie in Ost- und Südosteuropa setzen können, hieß es bei der Vorstellung des Jahresberichtes am Mittwoch in Frankfurt.

Die KfW Entwicklungsbank konnte nach eigenen Angaben ihre Zusagen in Höhe von 3,5 Mrd. EUR auf dem Niveau des Vorjahres halten (2008: 3,6 Mrd. EUR). Die starke Nachfrage aus den Partnerländern habe sie wie bereits in den Vorjahren vor allem deshalb bedienen können, weil sie eigene, auf dem Kapitalmarkt aufgenommene Mittel einsetzte. Im Jahr 2009 waren dies 1,9 Mrd. EUR oder 55 %. Auch die DEG, eine KfW-Tochter, konnte trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein beachtliches Neuzusagevolumen verzeichnen und überschritt zum dritten Mal die Milliardenschwelle (1,015 Mrd. EUR).

"Die hohe Nachfrage der Partnerländer nach Entwicklungsfinanzierung und Beratung der KfW hält unvermindert an und bestätigt die antizyklische Rolle einer Förderbank. Vor diesem Hintergrund planen wir für 2010 eine Steigerung der Zusagen im Wesentlichen durch Beimischung von KfW-eigenen Mitteln", sagte KfW-Vorstandsmitglied Norbert Kloppenburg. Auch die DEG geht von einer steigenden Nachfrage nach ihren langfristigen Finanzierungen aus. "Wir planen für dieses Jahr wieder ein Neugeschäftsvolumen von 1,1 Mrd. Euro", erklärte DEG-Geschäftsführer Bruno Wenn.

Der Jahresbericht dem Titel "Afrika – vielfältig und chancenreich" hebt Beispiele hervor, welche Projekte KfW Entwicklungsbank und DEG in afrikanischen Ländern finanzieren: von der Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung bis zum Einsatz erneuerbarer Energien und zum Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur, von der Baustoffproduktion bis zur Ernährungssicherung, von Mikrokrediten bis zu umfassenden Wirtschafts- und Verwaltungsreformen im Sinne einer "Guten Regierungsführung", von der Gewaltprävention bis zu Maßnahmen der Konfliktbewältigung. Die Unterstützung von wirtschaftlichen Reformen habe zu einer Stärkung des Privatsektors und einer Erweiterung der Produktpalette an Waren und Dienstleistungen geführt und damit die Volkswirtschaften vieler afrikanischer Staaten stabilisiert, heißt es im Jahresbericht.

"Das Pauschalurteil vom verlorenen Kontinent ist überholt. Afrika ist in vielerlei Hinsicht im Aufbruch. Die KfW und die DEG unterstützen den Nachbarkontinent mit ihrem langfristigen Engagement und stellen einen wichtigen Stabilitätsfaktor für die Partnerländer dar", sagte Kloppenburg.

KfW ENTWICKLUNGSBANK

Die KfW Entwicklungsbank sagte laut Jahresbericht in Afrika in den letzten fünf Jahren ein Volumen in Höhe von rund 3,2 Mrd. EUR zu, das entspricht 22 % der Gesamtzusagen der Finanziellen Zusammenarbeit in diesem Zeitraum. Gemessen an den Haushaltsmitteln sei dieser Anteil noch höher: Afrika profitierte von 36 % (2,4 Mrd. EUR) der Haushaltsmittel, die im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) von 2005 bis 2009 zugesagt wurden.     

Gemessen an den Gesamtzusagen war Asien/Ozeanien 2009 mit rund 1,2 Mrd. EUR (2008: 1,1, Mrd. EUR) der größte Empfänger (36 %). Auf Platz zwei der Gesamtzusagen folgten mit 0,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,2 Mrd. EUR) Europa und Kaukasus (24 %). Bei Subsahara-Afrika gehe die Tendenz mit 0,7 Mrd. EUR (Vorjahr: 0,5 Mrd. EUR) klar nach oben (19 %). Die Region Nordafrika/Naher Osten (10 %) behielt mit 0,4 Mrd. EUR ebenso wie Lateinamerika (11 %) mit 0,4 Mrd. EUR ihr Vorjahresniveau bei.

Bezogen auf die Förderbereiche konzentrierte sich die Arbeit im Jahr 2009 auf den Finanzsektor mit einem knappen Drittel der Zusagen (1,1 Mrd. EUR). Mit einem Anteil von 29 % (1 Mrd. EUR) lag ein zweiter Schwerpunkt auf der sozialen Infrastruktur. Dazu zählen z. B. Wasserversorgung, Gesundheitsförderung und das Bildungswesen. Dicht darauf folgte mit einem Anteil von 26 % die wirtschaftliche Infrastruktur, die v. a. den Energie- und Transportsektor betrafen und eine hohe Relevanz für eine selbsttragende wirtschaftliche Entwicklung und Aktivitäten im Kampf gegen den Klimawandel.

Auf die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen hat die KfW Entwicklungsbank schon vor einiger Zeit einen besonderen Schwerpunkt gelegt und ihre Aktivitäten im Jahr 2009 weiter verstärkt. Das Zusagevolumen im Bereich Umwelt und Klima betrug dem Jahresbericht zufolge insgesamt rund 1,6 Mrd. EUR und machte 42 % der Gesamtzusagen aus.

DEG

Die Förderung des Privatsektors in Afrika insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen ist für die DEG schon seit ihrer Gründung ein besonders Anliegen. Allein in den letzen fünf Jahren sagte sie dort aus eigenen Mitteln rund 0,9 Mrd. EUR zu und damit fast ein Fünftel ihrer Gesamtzusagen. Bruno Wenn, Sprecher der DEG-Geschäftsführung: "Unsere Kunden in Afrika verbessern Infrastruktur und Energieversorgung, produzieren Baustoffe und sichern die Ernährung. Damit schaffen sie dauerhafte Arbeitsplätze und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei."

Zusammen mit den insgesamt im Jahr 2009 neu finanzierten Unternehmen habe die DEG rund 196.000 Arbeitsplätze gesichert, so der Jahresbericht. 15.200 davon seien neu geschaffen worden. Darüber hinaus würden die mitfinanzierten Unternehmen Steuern in Höhe von 568 Mio. EUR pro Jahr an den Staat abführen und jährliche Nettodevisen in Höhe von rund 1,7 Mrd. EUR erwirtschaften.

Regionaler Schwerpunkt der DEG-Zusagen war erneut Asien mit 463 Mio. EUR (2008: 414 Mio. EUR), gefolgt von Afrika mit Zusagen in Höhe von 266 Mio. EUR (2008: 179 Mio. EUR), davon 255 Mio. EUR in Subsahara-Afrika. Zum ersten Mal habe die DEG damit über ein Viertel ihres Neugeschäfts in Afrika getätigt. In Lateinamerika/Karibik sagte die DEG 198 Mio. EUR (2008: 342 Mio. EUR) und in Europa 80 Mio. EUR (2008: 287 Mio. EUR) zu.

Branchenbezogen stand die Stärkung des Finanzsektors im Vordergrund. Die Zusagen in Höhe von 305 Mio. EUR (2008: 487 Mio. EUR) entsprachen einem Anteil von rund 30 Prozent des Neugeschäfts. Für Industrieunternehmen stellte die DEG mit 276 Mio. Euro rund 27 Prozent der Neuzusagen bereit. Auf Infrastrukturmaßnahmen entfiel mit 251 Mio. Euro knapp ein Viertel des Neugeschäfts.

www.kfw.de
www.deginvest.de

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