suedwindSiegburg (epo.de). - Ökologische, sozial fair hergestellte Produkte bei der kirchlichen Arbeit zu verwenden, ist möglich und auch bezahlbar. Das zeigt der Leitfaden "Effizient wirtschaften, aber kein Sparen an der falschen Stelle!", den das "Südwind"-Institut für die Evangelische Kirche im Rheinland verfasst hat. Er beschäftigt sich mit nachhaltigem Beschaffungswesen und gibt praktische Vorschläge für den Alltag, zum Beispiel für den Einkauf von Glühbirnen, einer Spülmaschine oder einem Dienstwagen.

"Kaffee oder Tee werden bereits heute in vielen kirchlichen Einrichtungen aus Fairem Handel gekauft. In der Praxis ist der Weg hin zu einer weitergehenden nachhaltigen Beschaffung jedoch nicht einfach", so Präses Nikolaus Schneider im Vorwort des Leitfadens. "In vielen kirchlichen Bereichen wird daher diskutiert, warum überhaupt bewusster eingekauft werden soll, was dies kostet und wie die Umstrukturierung des Einkaufs umgesetzt werden kann."

Die Anregung zur Erstellung des Leitfadens geht zurück auf Kirchengemeinden und Kirchenkreise, die ein Dilemma zwischen sparsamer Verwendung von Geldern und Beachtung ethischer Kriterien sahen und entsprechende Anträge an die Landessynode stellten, die sich seit 2008 mit dem Thema wirtschaftliche Globalisierung beschäftigt. Ist fairer Kaffee – um das klassische Beispiel zu nennen – teurer? Nicht unbedingt, so das Fazit der Studie, gemeinsamer Großeinkauf mit Rabatt kann die Mehrkosten ausgleichen. "In vielen Bereichen, von Bürogeräten über Strom bis hin zu Fahrzeugen sind durch einen bewussteren und sparsameren Konsum sogar Einsparungen möglich", so Friedel Hütz-Adams, Südwind-Mitarbeiter und Autor des Leitfadens.

Mit dem Leitfaden liegt den Gemeinden und Einrichtungen nun ein praktischer Kompass für den Alltag vor. Die rheinische Kirche reiht sich ein in die Gruppe von Kommunen und Kirchen, die ökofaire Beschaffung voranbringen. Im Leitfaden genannte Webadressen erleichtern den ökofairen Einkauf. Gewürdigt wird in dem Leitfaden auch das Engagement von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen in der rheinischen Kirche, die aufgrund eigener Beschlüsse bereits einen ökofairen Einkauf praktizieren. Mit der Veröffentlichung des Leitfadens soll diese Basis jetzt verbreitert werden.

Der Leitfaden mit den grundsätzlichen Analysen und Handlungsempfehlungen wird im Juni an die Kirchengemeinden, Ämter, Werke und Einrichtungen der rheinischen Kirche verteilt. Eine Langfassung mit weiteren Beispielen und Belegen steht im Internet auf der Website www.ekir.de/globalisierung zur Verfügung.

www.suedwind-institut.de

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