oenz_100Berlin (epo.de). - Der kongolesische Menschenrechtsaktivist Raphael Wakenge hat am Donnerstag in Berlin den Ökumenischen Friedenspreis für Zentralafrika erhalten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt sich Wakenge für ein Ende der bewaffneten Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo und für grundlegende Menschen- und Bürgerrechte in seinem Land ein.

Wakenge ist Gründer und Koordinator der "Initiative Congolaise pour la Justice et la Paix" (ICJP), deren zentrales Thema der Kampf gegen die Straflosigkeit im Lande ist. "Mit Raphael Wakenge wird ein Mann ausgezeichnet, der sich auch von Einschüchterungen, Haft und Bedrohung nicht entmutigen lässt und so für viele Menschen in der Region zu einem Hoffnungsträger geworden ist", sagte Ilona Auer-Frege, die Koordinatorin des Ökumenischen Netzes Zentralafrika.

Die Verleihung des Ökumenischen Friedenspreises in der Heinrich-Böll-Stiftung fand im Rahmen einer internationalen Expertenkonferenz zu Lösungsansätzen für die Konflikte in der DR Kongo statt. Am 30. Juni 2010 feiert das Land den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Auch die Wahlen von 2006 hätten dem Land keinen stabilen Frieden gebracht, erklärten die Heinrich-Böll-Stiftung und das Ökumenische Netz Zentralafrika. Im Osten und Nordwesten des Landes seien Tausende Menschen auf der Flucht vor bewaffneten Auseinandersetzungen. Sexuelle Übergriffe, Korruption und Straflosigkeit seien nach wie vor fester Bestandteil des Alltags.

"Welchen Gefahren sich Menschenrechtsaktivsten wie Raphael Wakenge im Einsatz gegen die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen aussetzen, wurde vergangene Woche mit der Ermordung des bekannten Menschenrechtlers in der DR Kongo, Floribert Chebeya Bihazire, auf brutale Weise deutlich", sagte Ilona Auer-Frege.

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