care_afgh_watchlist_100Bonn (epo.de). - In Afghanistan sind im Jahr 2009 mehr als tausend Kinder durch Luftangriffe, Selbstmordattentate oder Landminen ums Leben gekommen. Im gleichen Jahr habe das Land die höchste Angriffszahl auf Bildungseinrichtungen weltweit verzeichnet, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht von CARE Deutschland-Luxemburg und anderen Organisationen zur Lage der Kinder in Afghanistan.

Tausende Kinder seien in Afghanistan auch Opfer von Zwangsvertreibung, Vergewaltigung und sexueller Gewalt, Zwangsverheiratung oder der Rekrutierung als Kindersoldaten, berichtete CARE. "Ein tragischer Rekord. Kinder sind die unschuldigsten Opfer des Krieges, sie können sich nicht wehren", sagte Anton Markmiller, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg, am Montag in Bonn.

"Kinder tragen in Afghanistan die größte Last des Krieges", betonte Markmiller. "Deswegen müssen die afghanische Regierung, der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und die humanitären Organisationen Verantwortung übernehmen und den Schutz der Kinder stärker in den Mittelpunkt rücken."

Anlässlich der Debatte des UN-Sicherheitsrats über "Kinder und bewaffnete Konflikte" am 16. Juni macht der aktuelle Bericht "Setting the Right Priorities: Protecting Children Affected by Armed Conflict in Afghanistan" auf die alarmierende Lage der Kinder in Afghanistan aufmerksam. Herausgeber ist die Organisation "Watchlist on Children and Armed Conflict", bei der CARE Gründungsmitglied ist.

"Solange in Afghanistan eines von vier Kindern stirbt, bevor es fünf Jahre alt wird, solange Kinder aus Angst vor Übergriffen nicht zur Schule gehen, kann von erfolgreichen Friedensbemühungen sicher nicht die Rede sein", erklärte Markmiller. "Zudem müssen Gewalttäter vor Gericht gebracht werden, um langfristigen Frieden zu sichern."

Bereits im November letzten Jahres hatte CARE zusammen mit der Weltbank den Bericht "Bildung unter Beschuss. Angriffe auf Bildungseinrichtungen in Afghanistan" veröffentlicht. Er wies darauf hin, dass es im Jahr 2008 670 Anschläge auf Bildungseinrichtungen gab. In keinem anderen Land der Welt ist es demnach so gefährlich zur Schule zu gehen, insbesondere für Mädchen.

Der Watchlist-Bericht "Setting the Right Priorities: Protecting Children Affected by Armed Conflict in Afghanistan” wurde am 14. Juni in New York und Kabul veröffentlicht und umfasst rund 70 Seiten.

www.care.de

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