helpBonn (epo.de). - Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni hat die Hilfsorganisation Help zur Solidarität mit den Flüchtlingen in der Krisenregion Darfur aufgerufen. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs Anfang 2003 sind nach UN-Angaben mehr als 300.000 Einwohner des Darfur umgekommen, rund 2,5 Millionen haben innerhalb des Sudan Zuflucht vor der Gewalt gesucht und 257.000 Personen befinden sich in Flüchtlingslagern im Nachbarland Tschad.

Seit neun Jahren gibt es einen gemeinsamen, internationalen "Welttag der Migranten und Flüchtlinge". "Angesicht der medialen Nachrichtenflut über neu aufkeimende Konfliktherde und Naturkatastrophen geraten lang andauernde Krisen oftmals in Vergessenheit. Da sind es allein Gedenktage wie der Weltflüchtlingstag, die es uns ermöglichen, das Schicksal der Menschen in Krisenregionen wie Darfur ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken", sagte Help-Sprecher Berthold Engelmann.

"Auch 2010 hat bisher keine nennenswerte Veränderung der allgemeinen Lage ergeben. Mit neuen Kämpfen im Darfur im Juni 2010 hat sich die Lage sogar noch verschärft", berichtete Engelmann. Die sudanesischen Flüchtlinge im Tschad seien aufgrund der regional dürftigen Versorgungslage komplett auf die Unterstützung durch Hilfsorganisation und die Vereinten Nationen angewiesen. Weiterhin würden Übergriffe der Janjaweed-Reitermilizen auch auf tschadisches Gebiet verzeichnet, was die Sicherheitslage der Flüchtlinge verschärfe.

An eine Rückkehr der Menschen in ihre Heimatregionen ist Help zufolge nach wie vor nicht zu denken. "Es ist wichtig, die Flüchtlingsproblematik in den tschadischen Camps nicht isoliert zu betrachten. Es ist immer auch ein Problem der Akzeptanz durch die einheimische Bevölkerung – der Konkurrenz um die viel zu knappen Ressourcen", betonte der Tschad-Experte Engelmann.

Seit Mitte 2004 stellt Help die Wasserversorgung für die ca. 13.000 sudanesischen Flüchtlinge im Lager Am Nabak im Tschad sicher. Die lokale Bevölkerung ist in einigen Camp-Regionen versorgungstechnisch deutlich schlechter gestellt als die Flüchtlinge. So gebe es permanent Konflikte um die Ressourcen Wasser und Feuerholz zwischen sudanesischen Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung. Aus diesem Grund sei die lokale Bevölkerung seit 2009 regulär in alle Hilfsprojekte eingebunden.

Angesichts der großen Trockenheit, die durch die extrem schlechten Regenzeiten der Sommer 2007 bis 2009 verursacht wurde, hat sich die Grundwassersituation ab Februar 2010 rapide verschlechtert, so dass Help seit dieser Zeit wieder zusätzliche Wassertransporte aufnehmen musste. "Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes stellen wir die Lieferung von Wasser in Wassertankern sicher. So können wir rund 12.500 Flüchtlinge in dem Lager und 700 Einwohner im Dorf Am Nabak ab dem 1. Mai 2010 für weitere 6 Monate mit Wasser versorgen und damit auch weiterhin Konflikte in der Region entschärfen", berichtete Berthold Engelmann.

www.help-ev.de

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