cbmBensheim (epo.de). - Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat im Jahr 2009 ihre Spendeneinnahmen um 280.000 auf fast 40 Millionen Euro steigern können. Die Hilfsorganisation unterhält 883 Projekte für Menschen mit Behinderungen in 99 Ländern, wie aus dem am Dienstag in Bensheim veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht. Damit erreichte sie mit ihrer Gesundheitshilfe rund 23,7 Millionen Menschen.

Mit knapp 40 Millionen Euro Einnahmen habe die CBM im vergangenen Jahr "ein Rekordergebnis" verzeichnen können, erklärte Reinhold Behr, CBM-Direktor für Verwaltung und Finanzen. Ermöglicht worden sei dies, weil erneut rund 550.000 Spender aus ganz Deutschland die weltweite Arbeit der CBM finanzierten.

Zum Gesamtergebnis trugen auch die steigenden Erträge von öffentlichen Geldgebern bei. So erhielt die CBM fast drei Millionen Euro vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Europäischen Union. Schwierig bleibe dagegen die Situation bei Nachlässen und Erbschaften, so die CBM, da die Auswirkungen der globalen Finanzkrise weiter zu spüren seien. Die Anzahl der Erbschaftsfälle sei im Vergleich zum Vorjahr zwar nahezu gleich geblieben, jedoch seien die Durchschnittswerte vor allem wegen der sinkenden Immobilienpreise gefallen. Dies habe zu einem Minus von rund 600.000 Euro auf 7,6 Millionen Euro geführt.

In der Projektarbeit lautete der CBM zufolge die übergeordnete Aufgabe, den Kreislauf von Armut und Behinderung in den ärmsten Ländern dieser Welt zu durchbrechen. 
Dies geschah im vergangenen Jahr zusammen mit 732 Projektpartnern in 883 Einrichtungen wie Augenkrankenhäusern, Programmen zur Vorsorge sowie der Rehabilitation von Menschen mit Behinderung. "Insgesamt konnten wir 23,7 Millionen augenkranken, blinden, hörgeschädigten sowie körper- und geistigbehinderten Menschen helfen. Auch das ist ein Rekordergebnis", erklärte 
Rainer Brockhaus, CBM-Direktor für Kommunikation.

Das Heilen und Verhüten von vermeidbarer Blindheit ist nach wie vor eine der Hauptaufgaben der CBM. Mit über 675.000 Operationen am Grauen Star wurde dem Jahresbericht zufolge in den CBM-geförderten Augenkliniken im vergangenen Jahr erneut ein Rekord erzielt. Das bedeutet, dass statistisch gesehen jede Minute mindestens eine Star-Operation erfolgte. Seit 1966, als in Afghanistan der erste Graue-Star-Patient in einem CBM-geförderten Krankenhaus operiert wurde, summiert sich die Zahl auf insgesamt 
9,5 Millionen. Für dieses Jahr ist daher ein Höhepunkt in Sicht: Im Herbst wird die Zehn-Millionen-Marke an Operationen am Grauen Star in CBM-unterstützten Hospitälern überschritten. Daher ist in der zweiten Jahreshälfte eine bundesweite Kampagne unter dem Motto "Zehn Millionen Augen können wieder sehen" geplant.

Die anwaltschaftliche Arbeit ist ein zunehmend wichtiges Thema bei der CBM: Ein Meilenstein sei im März 2009 die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesregierung gewesen, so die CBM. Dafür habe sich die CBM mit intensiver Lobby- und Bündnisarbeit stark gemacht. Hinter der UN-Konvention steht der Gedanke der Inklusion, nach dem alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben sollen.

Während der bislang vorherrschende Begriff der Integration lediglich innerhalb bestehender Strukturen Raum für Menschen mit Behinderungen schafft, verfolgt der Inklusionsgedanke nach Angaben der CBM einen anderen Ansatz: Gesellschaftliche Strukturen sollen so gestaltet werden, dass sie allen Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten von Anfang an besser gerecht werden. Das Gesamtziel der UN-Konvention – und der weltweiten CBM-Arbeit – sei eine inklusive Gesellschaft, in der alle Menschen dieselben Möglichkeiten, Rechte und auch Pflichten haben.

www.cbm.de

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