daadBonn (epo.de). - Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) feiert am 5. August den 60. Jahrestag seiner Wiedergründung. Fünf Jahre nach dem Ende des verheerenden Nazi-Regimes versuchten die deutschen Universitäten, die politische und moralische Isolation zu durchbrechen und die weltweiten Verbindungen früherer Zeiten wieder zu beleben. Seither hat sich der DAAD zur weltweit größten Organisation für akademischen Austausch entwickelt.

Das knappe Budget reichte im Jahr der Wiedergründung, 1950, gerade für etwa 300 Studierende und Praktikanten. Inzwischen fördert der DAAD jährlich fast 70.000 deutsche und ausländische Studierende und Wissenschaftler. Seit der Wiedergründung waren es insgesamt mehr als 1,5 Millionen Deutsche und Ausländer. "Das ist eine in der Welt einmalige Erfolgsgeschichte", so der DAAD.

Schon im Jahre 1925 war der DAAD aus einer studentischen Initiative entstanden, hatte dann von Berlin aus ein internationales Netz von Austauschbeziehungen geknüpft, war aber nach 1933 zunehmend für die nationalsozialistische Propaganda instrumentalisiert worden. Ein Bombenangriff auf den Sitz des DAAD im Berliner Schloss beendete 1943 diese erste Phase.

Nach Kriegsende wurde alsbald die Wiedergründung einer Institution für den internationalen akademischen Austausch gefordert, nicht zuletzt von britischer und amerikanischer Seite. Es dauerte noch bis zum August 1950, bis sich im Rahmen der Bonner "Woche der Wissenschaft" ein ausgewählter Kreis aus Wissenschaft und Politik unter Leitung des Rektors der Universität Bonn für einen einzigen Tagesordnungspunkt traf: die formelle Wiedergründung des DAAD.

"Obwohl wir im provisorischen Geschäftszimmer nur einen Bleistift und einen Radiergummi hatten, glaubten wir an eine Zukunft für den DAAD", so die erste Geschäftsführerin, Ruth Tamm. Sie sollte Recht behalten. Trotz aller Widrigkeiten entwickelte sich der DAAD zur weltweit größten Organisation für den akademischen Austausch. Mit dem Fall der Mauer und den daraus folgenden geopolitischen Verschiebungen, der zunehmenden Globalisierung und der Dynamik der Wissensgesellschaft, aber auch mit wachsenden Verständigungsproblemen zwischen den Kulturen, sei das Thema Internationalität in das Zentrum der Hochschul- und Wissenschaftspolitik gerückt, so der DAAD.

Mittlerweile ist der DAAD mit 14 Außenstellen und 60 Informationszentren rund um den Globus vertreten. Längst geht seine Arbeit über die Vergabe von Stipendien hinaus: Der DAAD unterstützt die Hochschulen bei ihren eigenen Internationalisierungs-Strategien, betreibt internationales Marketing für den Hochschul- und Forschungsstandort, unterstützt Entwicklungsländer beim Aufbau leistungsfähiger Hochschulen, fördert die deutsche Sprache im Ausland und berät in der Kultur-, Bildungs- und Entwicklungspolitik. Bei alledem hilft das Netz von mehr als 250.000 ehemaligen Stipendiaten in aller Welt.

www.daad.de

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