pakistan_flagge_100Berlin (epo.de). - Angesichts des Ausmaßes der Überflutungen in Pakistan verstärken die Hilfswerke ihre Anstrengungen zur Versorgung der betroffenen Bevölkerung - rund 20 Millionen Menschen - mit Nahrung, sauberem Trinkwasser, Medikamenten und anderen Hilfsgütern. Misereor erhöhte den Sonderfonds für die Opfer der Überschwemmung in Pakistan um 500.000 Euro. Auch die UNO-Flüchtlingshilfe und andere nichtstaatliche Organisationen (NGOs) stockten ihre Soforthilfe auf.

Das katholische Hilfswerk Misereor erhöhte den Sonderfonds für die Opfer der Überschwemmungen in Pakistan um 500.000 Euro. Damit reagierte das Aachener Hilfswerk auf das verheerende Ausmaß der Katastrophe und die Anfragen von Partnerorganisationen auf weitere Unterstützung bei den laufenden Nothilfemaßnahmen.

"Die Situation in Pakistan ist sehr schlecht, weil ein Großteil des Landes betroffen ist. Es ist auch nicht vergleichbar mit dem Erdbeben 2005, weil sich die Katastrophe damals auf einige Regionen beschränkt hat", sagte Ajmal Malik, Direktor der Organisation "Civil Society Human and Institutional Development Programme" (CHIP). "Wir arbeiten seit mittlerweile 20 Jahren in Pakistan und haben ein umfangreiches Netzwerk von Basisorganisationen in der Bevölkerung aufgebaut. Mit ihnen und über unsere Büros organisieren wir jetzt die Nothilfe."

"Mit CHIP führt ein in Katastrophensituationen äußerst erfahrener Partner die Koordination der Hilfe in Pakistan durch", erklärte Misereor-Länderreferent Hermann Rupp. "CHIP ist mit anderen lokalen Organisationen im Überschwemmungsgebiet gut vernetzt und weiß, wo die Nothilfemaßnahmen am dringendsten benötigt werden. Die Organisation ist zudem von der Gesellschaft akzeptiert, was in Pakistan der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Arbeit ist."

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) warnte, das endgültige Ausmaß der Katastrophe sei immer noch nicht absehbar. Die UNO-Flüchtlingshilfe stockte ihre Soforthilfe auf 150.000 Euro auf und rief dringend zu mehr Spenden auf.

Jeder achte Bewohner Pakistans sei durch die Flut obdachlos geworden, mahnte die UNO-Flüchtlingshilfe. Millionen hätten ihre gesamte Lebensgrundlage verloren. Aus Angst vor einer erneuten Flutwelle trafen in der Provinz Belutschistan seit dem Wochenende mehrere zehntausend Menschen aus der Sindh Provinz ein. Mit weiteren - bis zu mehreren hunderttausend - Flüchtlingen werde gerechnet.

Um die Flutopfer in der Provinz Belutschistan besser versorgen zu können, richtete UNHCR Anfang der Woche eine Luftbrücke ein. Bis jetzt wurden laut eigenen Angaben zufolge 64 Tonnen Hilfsgüter wie Zelte, Plastikplanen und Moskitonetze aus dem Zentrallager in Peschawar nach Quetta geflogen. Weitere 32 Tonnen seien auf dem Weg.

"Wir werden große Schwierigkeiten haben, genügend Hilfsgüter für die wachsende Zahl an Bedürftigen in die Region zu transportieren," sagte Bekele Nagash, der Chef des UNHCR-Büros in Belutschistan.

"Die Not ist groß: Die Menschen brauchen alles - eine Unterkunft, Essen, sauberes Trinkwasser und Gesundheits- und Hygieneartikel. Gemeinsam mit unseren UN-Schwesterorganisationen arbeiten wir so schnell wir können, um bei denjenigen lebensrettende Hilfe zu leisten, die es brauchen," sagte Nagash. Bislang seien in Belutschistan 46.000 Flutopfer mit Zelten, Plastikplanen, Moskitonetzen und Eimern versorgt worden.

Sechs Millionen Kinder seien in Pakistan ohne Obdach und besonders gefährdet, berichtete das Kinderhilfswerk Plan. Viele von ihnen litten an Dehydrierung, Durchfall, Hautauschlägen und Infektionen der Atemwege. Plan hat 500.000 US-Dollar für die Nothilfe in Pakistan bereitgestellt und unterstützt betroffene Kinder und ihre Familien in sechs Bezirken der Provinzen Punjab und Sindh.

Die Kindernothilfe bedankte sich für die steigende Spendenbereitschaft für die Flutopfer in Pakistan: "Mittlerweile haben uns 800.000 Euro erreicht", sagte Dietmar Roller, Auslandsvorstand des Hilfswerks. 100.000 Flutopfer versorge die Kindernothilfe nun mit Trinkwasser, Nahrung, Medizin und Zelten. "Mit den Spenden werden wir noch vielen weiteren Flutopfern das Überleben sichern können."

Es werde aber noch sehr viel mehr Geld benötigt: "Über 20 Millionen Menschen sind bereits obdachlos", so Roller, und im Süden verschärfe andauernder Regen die Lage weiterhin. "Wir sind sehr froh, dass wir mit den Spenden nun auch unsere Partnerorganistion PVDP (Pakistan Village Development Program) aktivieren konnten, die im Süden tätig und katastrophenerprobt ist."

Spendenkonten: http://spenden.zdf.de

www.misereor.de
www.uno-fluechtlingshilfe.de
www.plan-deutschland.de
www.kindernothilfe.de

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