pakistan_flagge_100Bonn (epo.de). - Die Spendenbereitschaft in Deutschland für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan hat in den letzten Tagen deutlich zugenommen. Das berichten Hilfsorganisationen. "Wir freuen uns, dass die Medien so ausführlich über die Situation in den Flutgebieten und die verzweifelte Lage der Menschen berichtet haben", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. "Das hat zu einer großen Welle der Hilfsbereitschaft in unserem Land geführt."

"Wir erfahren jeden Tag, dass die Menschen unendlich dankbar sind für die Hilfe, die wir gemeinsam mit unseren Partnern in den Überschwemmungsgebieten leisten", sagte Dieckmann in der ARD-Sendung Anne Will am Sonntag abend. Die Welthungerhilfe will ihre Hilfe in den kommenden Tagen auf weitere 250.000 Menschen ausweiten.

Die Welthungerhilfe begrüßte die umfangreichen internationalen Hilfszusagen der letzten Tage, wies aber daraufhin, dass bisher nur ein kleiner Teil der etwa sechs Millionen Pakistaner, die dringend auf Soforthilfe angewiesen sind, Nahrungsmittel erhalten hätten. Die Welthungerhilfe sei deshalb weiterhin dringend auf Spenden angewiesen, um die Betroffenen zu unterstützen.

"Menschen in Not sind Menschen in Not – ungeachtet in welchem System sie leben. Die Bürger in Deutschland können sicher sein, dass jeder Euro bei den Bedürftigen ankommt", betonte Dieckmann. Sie reiste am Montag nach Pakistan, um sich ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe zu machen und mit den Opfern, vor allem den Frauen, über ihre Notlage zu reden.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Markus Löning, zeigte sich am Wochenende in Pakistan erschüttert über die Situation der Flutopfer. "Dies berührt mich wirklich", sagte er beim Besuch von Hilfsprojekten der Diakonie Katastrophenhilfe, die auch vom Außenministerium gefördert werden. "Die Menschen hier brauchen unsere Hilfe", betonte Löning.

Nach Einschätzung von Löning erfordert die aktuelle Not schnelle Hilfe. Er wies besonders auf die Situation der Kinder hin und die Gefahr, dass angesichts vieler Gebiete, die noch unter Wasser stehen, Krankheiten ausbrechen könnten.

Nach Angaben des Bündnisses Entwicklung Hilft wächst in Pakistan mit jedem Tag die Seuchengefahr. Vor allem Malaria und Cholera schwebten als Damoklesschwert über dem Land. Aus der Region Punjab seien einige Cholera-Fälle gemeldet worden. “Dann haben wir ein echtes Problem”, sagte Dr. Tanveer Ahmed von HANDS, dem pakistanischen Partner von medico international. Durch die riesigen Mengen an stehendem Wasser befürchten die Behörden im Süden Pakistans zudem die massenhafte Vermehrung von Stechmücken, die Malaria übertragen können.

Spendenkonten: http://spenden.zdf.de

www.welthungerhilfe.de
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.entwicklung-hilft.de