dswHannover (epo.de). - Immer mehr Jugendliche in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum haben ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das geht aus der Studie "Contraception: Whose responsibility is it anyway?" hervor, die die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) gemeinsam mit neun weiteren Organisationen zum Weltverhütungstag am 26. September vorgelegt hat. Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen (45 Prozent) gaben an, schon einmal ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Damit liegt dieser Wert um ein Viertel höher als bei der Vorjahresstudie (36 Prozent).

Der am häufigsten genannte Grund für ungeschützten Geschlechtsverkehr ist der Studie zufolge die fehlende Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln. Weitere Gründe variieren je nach Region und Land: Zum Beispiel nennt ein Drittel der thailändischen Jugendlichen, die ungeschützten Verkehr hatten, als Hauptgrund, dass Verhütung "nicht cool" sei.

Nur die Hälfte der befragten Jugendlichen in allen drei Regionen hält sich in Sachen Verhütung für gut informiert. Dieses Wissen ist in einigen Regionen, wie im asiatisch-pazifischen Raum, sogar rückläufig. Hier gaben nur 28 Prozent der Jugendlichen an, dass sie sich bezüglich Verhütungsmethoden für gut informiert hielten. 2009 waren es noch 36 Prozent. Fast ein Drittel der Befragten (in Russland sogar die Hälfte) glaubte, dass der Coitus Interruptus eine sichere Verhütungsmethode sei, obwohl er nachweislich zu einer der unsichersten Methoden zähle, so die DSW. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen in der Türkei hält das Duschen oder Baden nach dem Geschlechtsverkehr für eine gute Möglichkeit, einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen.

"Die Botschaft der Studie ist klar", sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. "Nur gut aufgeklärte Jugendliche können verantwortungsbewusste Entscheidungen über ihr Sexualleben treffen." Wie wichtig das Thema Verhütung bei Jugendlichen ist, zeigen aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation: Die Altersgruppe mit der höchsten Infektionsrate bei sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV/Aids ist zwischen 15 und 24 Jahre alt. Eine weitere Folge mangelnder Verhütung sind – oft ungewollte – Teenager-Schwangerschaften: Weltweit bringen jedes Jahr 14 Millionen junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren ein Kind zur Welt.

Der Weltverhütungstag (World Contraception Day), der jährlich am 26. September begangen wird, ist eine internationale Initiative, für die sich unter anderem die nichtstaatlichen Organisationen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Marie Stopes International und die European Society of Contraception engagieren. Ziel ist es, das Bewusstsein für Fragen der Empfängnisverhütung und der Sexualaufklärung zu schärfen.

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www.weltbevoelkerung.de

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