icrcGenf (epo.de) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat am Dienstag mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an 55.000 ortsansässige Personen, Vertriebene und Flüchtlinge in den Präfekturen Haut-Mbomou und Mbomou im Osten der Zentralafrikanischen Republik begonnen. Damit starte die grösste Hilfsoperation, die die Organisation in diesem Land jemals durchführte, erklärte das IKRK in Genf.

"Die Sicherheitslage hat sich in der Region in den vergangenen 12 Monaten verschlechtert", sagte Valentina Bernasconi, stellvertretende Leiterin der IKRK-Delegation in Bangui. "Angriffe durch bewaffnete Gruppen zeitigen verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung und erzeugen weitverbreitete Angst und ein Gefühl der Schutzlosigkeit, die noch lange nach dem eigentlichen Angriff anhalten. Dadurch wird das normale Leben stark beeinträchtigt."

Die Angriffe führten nach Angaben des IKRK dazu, dass Vertriebene und kongolesische Flüchtlinge vor der Gewalt flohen, um in den grösseren Städten Obo, Mboki, Rafai und Zemio – den vier Verteilstellen für diese Hilfsoperation – Zuflucht zu suchen. Die Zunahme der Bevölkerung steigere die Nachfrage nach Nahrungsmitteln an diesen Orten. Diese könne nicht immer befriedigt werden.

"Die Nahrungsmittelsicherheit in der Region wurde durch mehrere Faktoren beeinträchtigt", sagte die IKRK-Koordinatorin für wirtschaftliche Sicherheit, Christa Utiger. "Es gibt in der Region viel fruchtbaren Boden, doch behindert die Gewalt die herkömmliche Lebensweise, wie Ackerbau, Jagd und Fischerei, und die Bauern haben häufig Angst, die Städte zu verlassen, um ihre Felder zu bewirtschaften, weil sie einen Angriff befürchten. Dadurch wurde die Produktion verringert, was die Preise so stark steigen liess, dass es sich nicht alle leisten können, Nahrungsmittel zu kaufen, selbst wenn solche vorhanden sind."

Das IKRK beabsichtigt zudem, dieselben Gemeinschaften vor der Aussaatzeit im Frühjahr 2011 mit Saatgut zu versorgen, um sicherzustellen, dass eine reichliche Ernte im Herbst genügend Nahrungsmittel zu angemessenen Preisen ergibt. "Die Hilfe für die Gemeinschaften hat Vorrang, damit sie wieder Fuss fassen", erklärte das IKRK.

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