bfdwStuttgart. - "Brot für die Welt" hat ein Ende der Spekulation mit Nahrungsmitteln gefordert. Diese Praxis müsse endlich politisch gestoppt werden, erklärte die Direktorin des evangelischen Hilfswerks, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Dienstag in Stuttgart. Die Preise für Lebensmittel seien weltweit auf Rekordhöhe gestiegen, besonders aber in Asien. Einer der Gründe sei die Spekulation, denn nach den geplatzten Blütenträumen auf den Finanzmärkten seien Nahrungsmittel zu einem der interessantesten "Anlageobjekte" geworden.

"Brot für die Welt" begrüßte den Vorstoß der Agrarministerkonferenz der Bundesländer gegen die Preismanipulationen auf den internationalen Agrarmärkten. Jedoch müssten den Ankündigungen auf dem G20-Treffen Ende der Woche in Paris rasch Taten folgen. Dringend eingeschränkt gehöre die Teilnahme von Investmentbanken oder Hedgefonds an Termingeschäften mit Agrarrohstoffen. Notwendig seien auch Obergrenzen für Preise und die Anzahl von Termingeschäften pro Investor, so Füllkrug-Weitzel.

Es gebe eine Reihe weiterer Preistreiber für Getreide, zu denen nicht zuletzt auch der erhöhte Bedarf an Tierfuttermitteln gehöre, erklärte Brot für die Welt. Dieser hänge mit dem steigenden Fleischkonsum in vielen Ländern zusammen. Der Dioxinskandal und der zunehmende Welthunger seien zwei Seiten einer industrialisierten Tierproduktion, die den Fleischkonsum durch Billigpreise mit Macht anheize und zunehmend Anbaufläche in Anspruch nehme.

Brot für die Welt kritisierte, dass die Massenproduktion von Tieren in Fleischfabriken inzwischen 40 Prozent der Getreideproduktion auffresse. Um die Produktionskosten in den Fleischfabriken trotz steigender Getreidepreise niedrig zu halten und weiterhin Billigfleisch auf die Märkte zu werfen, würden mit kriminellen Machenschaften an anderer Stelle Kosten gesenkt.

"Brot für die Welt" fordert ein Umdenken in der Fleischproduktion und beim Fleischkonsum und die gezielte Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in allen Ländern.

www.brot-fuer-die-welt.de

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