unfccc_klBonn. - In der thailändischen Hauptstadt Bangkok beginnt am Sonntag die erste Verhandlungsrunde für den nächsten Klimagipfel der Vereinten Nationen im Dezember in Südafrika. Neue Analysen der Klimawissenschaft zeigten, dass der Klimawandel keine klimapolitische Verschnaufpause erlaube, warnt die Nord-Süd Initiative Germanwatch. Jetzt müssten die Grundlagen für einen erfolgreichen Klimagipfel im südafrikanischen Durban Ende des Jahres gelegt werden.

"Das Jahr 2010 war weltweit das wärmste Jahr seit Temperaturaufzeichnung - trotz eines relativ kalten Winters in Deutschland", sagte Sven Harmeling, Leiter des Germanwatch-Verhandlungsteams bei der Konferenz in Bangkok. "Die Schmelzprozesse in Grönland haben sich beschleunigt, die zweite große Dürre im Amazonas-Gebiet in einem Jahrzehnt hat massiv die "grüne Lunge" und wichtige CO2-Senke beschädigt. Gleichzeitig ist vollkommen klar, dass die bisher gemachten Klimaschutzversprechen nicht ausreichend sind, um einen gefährlichen Klimawandel noch abzuwenden."

Die Verhandlungen in Bangkok sollen die Konkretisierung und Verschärfung von Klimazielen, den Beschluss ihrer rechtlichen Verbindlichkeit und die notwendige Langfristfinanzierung für Klimaschutz, Anpassung und den Schutz des Regenwaldes voranbringen. Zu den Aspekten der Klimaschutzziele der Industrieländer und der Klimaschutzbemühungen der Entwicklungsländer sowie der Technologiekooperation werde es in Bangkok eigene Workshops geben, so Germanwatch. Viele Länder hätten im Vorfeld ihre neue Verhandlungsposition bereits eingereicht.

Zudem soll Bangkok die Vereinbarungen des letzten Klimagipfels in Cancún (Mexiko) weiter konkretisieren. Einerseits geht es Gemanwatch zufolge um einen im letzten Jahr beschlossenen Mechanismus, der die internationale Kooperation zu Klimaschutztechnologien befördern soll. Andererseits werde über die Ausgestaltung eines Ausschusses verhandelt, der unter dem Dach der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) eine bessere Koordination der Aktivitäten zur Anpassung an die Klimafolgen gewährleisten soll.

"Die Länder müssen nun ihren Willen zeigen und die positiven Impulse aus Cancún konkret umsetzen", so Sven Harmeling. "Dies ist dringend notwendig, um aus den Grundsatzbeschlüssen von Cancún ernsthafte Klimapolitik zu machen. Nur so kann es beim nächsten Klimagipfel im südafrikanischen Durban Ende 2011 zu ambitionierten und weitreichenden Beschlüssen kommen. Gleichzeitig müssen insbesondere die Industrieländer durch konkretes Handeln zeigen, dass sie nicht zu den Bremsern des internationalen Klimaschutzes werden wollen, sondern zu Motoren einer klimapolitischen Aufwärtsspirale. Hierzu gehört auch, dass sich die EU im Lauf diesen Jahres auf eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 30 Prozent bis 2020 einigt. Sonst läuft sie Gefahr, ähnlich wie die USA in der Klimapolitik von aufstrebenden Ländern, wie zum Beispiel China, abgehängt zu werden."

www.germanwatch.org
www.unfccc.int

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