whh_150Bonn. - Die Welthungerhilfe unterstützt die Flüchtlinge, die sich aus der umkämpften Elfenbeinküste in die Nachbarländer Liberia und Mali geflüchtet haben, mit umfangreichen Hilfsmaßnahmen. Rund eine Million Ivorer sind aufgrund der anhaltenden Kämpfe auf der Flucht. Die Welthungerhilfe stellte jetzt finanzielle Mittel in Höhe von 250.000 Euro bereit.

In Liberia sind nach Angaben der Welthungerhilfe bisher mehr als 130.000 Flüchtlinge angekommen. Die meisten sind Frauen und Kinder und ältere Menschen, die Familienmitglieder verloren haben. In der Region Grand Gedeh sind ca. 25.000 Menschen über die Grenze geflohen. Die Mehrzahl von ihnen hat Unterschlupf bei Verwandten gefunden, die selbst als Kleinbauern um das tägliche Überleben kämpfen.

"Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie sehr die Menschen sich gegenseitig unterstützen und das Wenige, was sie haben, dann noch teilen. Aber sie haben nicht vergessen, dass sie selbst einmal während des Bürgerkriegs in Liberia für Jahre als Flüchtlinge in der Elfenbeinküste gelebt haben. Hier wird Solidarität und Nächstenliebe praktisch gelebt", berichtet Rüdiger Ehrler, Mitarbeiter des Nothilfeteams der Welthungerhilfe vor Ort.

Die Welthungerhilfe hat deshalb schnell reagiert und stellt aus bestehenden Projekten, die von der Bundesregierung gefördert werden, finanzielle Mittel in Höhe von 250.000 Euro bereit. Seit zwei Wochen werden Brunnen und Latrinen in den betroffenen Dörfern gebaut, von denen sowohl die Flüchtlinge als auch die ansässige Bevölkerung profitieren. In den letzten Tagen strandeten immer mehr Menschen in den Grenzgebieten. "In den kleinen Orten direkt an der Grenze sitzen jetzt auch völlig erschöpfte Menschen, die keine Angehörigen haben, alles Hab und Gut in der Elfenbeinküste zurücklassen mussten und nicht wissen, wo sie Zuflucht finden können", beschreibt Ehrler die ausweglose Situation der Flüchtlinge.

In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen beteiligt sich die Welthungerhilfe am Aufbau von Flüchtlingslagern in der Umgebung von Ziah Town. Seit Tagen werden dort Flächen gerodet, um einen sicheren Platz für die Zelte und Übergangshütten zu schaffen und Straßen freigeschlagen, die völlig zugewachsen sind. In den Flüchtlingslagern erhalten die Menschen dann nicht nur sauberes Wasser und Nahrung, sondern auch Kochsets und Hygieneartikel wie Seife. Die Lager werden für rund 20.000 Menschen eingerichtet.

Auch in Mali wird die Welthungerhilfe in der Flüchtlingshilfe aktiv. Dort sind bisher etwa 20.000 Menschen angekommen, die aus verschiedenen westafrikanischen Ländern stammen und als Gastarbeiter in der Elfenbeinküste gearbeitet haben. In der Grenzstadt Zegoua im Kreis Sikasso erhalten sie in einem Übergangslager Essen und sichere Unterkunft, bevor sie sich auf die Weiterfahrt in ihre Heimatländer machen.

www.welthungerhilfe.de

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