iwfBerlin. - Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) trifft sich diese Woche um zu beraten, wie zusätzliche Einnahmen in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Goldreserven genutzt werden sollen. 58 zivilgesellschaftliche Netzwerke - darunter erlassjahr.de, Oxfam, ONE sowie der Weltgewerkschaftsbund rufen die Regierungen der IWF-Mitgliedsländer auf, diese außerplanmäßigen Gewinne für Schuldenerleichterungen für arme und von Krisen bedrohte Länder einzusetzen.

Der Internationale Währungsfonds verfügt über die drittgrößten Goldreserven der Welt. Da der Goldpreis seit dem Verkaufsbeschluss deutlich gestiegen ist, sind die tatsächlichen Einnahmen erheblich höher als geplant.

Das IWF-Exekutivdirektorium will über drei verschiedene Optionen beraten, wofür die 2,8 Milliarden US Dollar zusätzlichen Gewinns verwendet werden sollen. In Betracht kommt die Anlage als Sondervermögen für einnahmeschwache Zeiten, die Aufstockung der Reserven des Fonds oder aber die Verwendung als Hilfe für krisengeschüttelte, arme Länder.

"Die finanzielle Lage des IWF ist aufgrund der hohen Gewinne aus der Kreditvergabe und dem gestiegenen Goldpreis heute sehr viel besser als zum Zeitpunkt des Verkaufsbeschlusses", erklärten erlassjahr.de, ONE und Oxfam Deutschland. "Die ärmsten Länder der Welt kämpfen indes mit existenziellen Problemen. Sie stehen aufgrund der durch die Banken verursachten Finanzkrise vor riesigen Schuldenbergen und infolge explodierender Nahrungsmittelpreise vor dramatischen Hungersnöten. Das IWF-Exekutivdirektorium sollte daher den zusätzlichen Gewinn zur Schuldenstreichung und für nicht rückzahlbare Zuschüsse für arme Länder nutzen."

Länder in aller Welt leiden unter steigender Verschuldung aufgrund der Finanzkrise, so die NGOs. Die Auslandsschulden Sierra Leones zum Beispiel hätten sich während der Krise verdoppelt. Im Jahr 2011 seien dort mehr öffentliche Mittel für Zinsen und Tilgungen von Auslandsschulden verwendet worden als für das Gesundheitssystem.

www.oxfam.de
www.erlassjahr.de
www.one.org

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