oneBerlin. - Vor dem G8-Gipfeltreffen im französischen Deauville hat die entwicklungspolitische Organisation ONE die Staatengruppe davor gewarnt, von ihrem Engagement für Sub-Sahara Afrika abzurücken. "In diesem Jahr finden in Sub-Sahara Afrika 16 Wahlen statt. Die Wirtschaft der Region wächst schnell und es gibt viele Erfolge in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Trotzdem sitzen noch immer Millionen Menschen in einem Teufelskreis aus Armut und behandelbaren Krankheiten fest“, erklärte der Deutschlandchef von ONE, Tobias Kahler.

Gerade jetzt müssten die G8 ihre Partnerschaft mit der Region deshalb glaubwürdig fortsetzen. Aus Sicht von ONE gibt es dafür in diesem Jahr drei aussichtsreiche Ansatzpunkte: landwirtschaftliche Entwicklung, Kinderschutzimpfungen und gute Regierungsführung. Die G8 müssten ihre Zusagen im Bereich Landwirtschafts-Entwicklung einhalten. 2009 hatte die Gruppe in Italien 20 Milliarden US-Dollar für diesen Bereich versprochen. Investitionen im ländlichen Bereich seien hoch wirksam, so ONE, weil sie Beschäftigung für junge Menschen schaffen, Wachstum zu Gunsten der Ärmsten der Armen auslösen und die Nahrungsmittelpreise senken.

Die G8 sollten zudem den Einsatz von Kinderschutzimpfungen unterstützen, fordert ONE. Dabei sollte Frankreichs Präsident Sarkozy in seiner Rolle als Vorsitzender der Gruppe seine Partner zu einer umfassenden Unterstützung der Globalen Impfallianz (GAVI) ermutigen, die eine Finanzierungslücke von 2,6 Milliarden US-Dollar beklage. So könnten innerhalb der nächsten fünf Jahre vier Millionen Kinderleben gerettet werden.

Die G8 könnten außerdem mehr tun, um gute Regierungsführung in Sub-Sahara Afrika zu stärken, so ONE. Die Bodenschätze der Region könnten für ein starkes Wirtschaftswachstum sorgen. Der Rohstoffsektor zeige sich jedoch immer wieder anfällig für Missbrauch, Korruption und sogar bewaffnete Konflikte. Transparenz sei hier das wirksamste Gegenmittel. Die Regierungen in Nord und Süd könnten Unternehmen im Rohstoffsektor dazu verpflichten, ihre Zahlungen an Regierungen offen zu legen und so Korruption austrocknen. In den USA sei ein entsprechendes Gesetz erfreulicherweise bereits auf den Weg gebracht.

www.one.org

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