NigerGenf (epo). - Der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, Jan Egeland, hat weitere Mittel für die Bekämpfung des Hungers in Niger gefordert. Die Welt sei zwar endlich aufgewacht und habe Geld für Nahrungsmittelhilfen bereitsgestellt, aber erst nachdem Fernsehbilder sterbender Kindern ausgestrahlt wurden, kritisierte der UN-Koordinator für Nothilfe in Genf.

Egeland zufolge sind die von den Vereinten Nationen als Soforthilfe benötigten 30 Millionen US-Dollar größtenteils aufgebracht worden. "In den letzten zehn Tagen haben wir mehr Geld erhalten als in den letzten zehn Monaten", sagte Egeland. Die Summe entspreche dem Betrag, der in 20 Minuten für die weltweiten Militärausgaben ausgegeben werde. Angesichts von 2,5 Millionen Menschen, die in Niger von Hunger bedroht seien, müsse die Nothilfe aber voraussichtlich weiter aufgestockt werden.

NigerEgeland zufolge sind Zehntausende Kinder in Niger bereits an den Folgen von Hunger und Unterernährung gestorben. Generell hätten die Regierungen in letzter Zeit verantwortlicher gehandelt und schneller auf Krisen reagiert. Im Falle des Niger habe das Nothilfesystem aber trotz frühzeitiger Warnungen der Regierung und der Nothilfe-Appelle der UNO versagt.

Niger ist das zweitärmste Land der Welt und hat eine ohnehin hohe Kindersterblichkeitsrate. Jahrelange Dürren und eine Heuschreckenplage im vergangenen Jahr haben die Ernährungslage drastisch verschlimmert.

 Vereinte Nationen


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