mutter_kind_unicef_sudan_200Berlin. - Zum Weltbevölkerungstag am 11. Juli hat die Zahl der auf der Erde lebenden Menschen mit 6.973.762.000 einen neuen Höchststand erreicht. In nur dreieinhalb Monaten - am 31. Oktober - werde bereits die Marke von sieben Milliarden Menschen überschritten, teilte die Stiftung Weltbevölkerung in Hannover mit. Jede Sekunde kommen fast drei Erdenbürger hinzu – das sind etwa 80 Millionen Menschen im Jahr. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben.

Das Bevölkerungswachstum der Zukunft finde fast ausschließlich in den Entwicklungsländern statt, so die Stiftung Weltbevölkerung. Dort werde die Bevölkerung in den kommenden vier Jahrzehnten von heute 5,7 Milliarden auf voraussichtlich fast acht Milliarden Menschen wachsen. In den Industrieländern hingegen bleibt die Bevölkerungszahl relativ stabil. Hier kommen bis 2050 lediglich rund 70 Millionen Menschen hinzu. In Deutschland wird die Einwohnerzahl bis dahin um voraussichtlich sieben Millionen auf 75 Millionen Menschen sinken.

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"Ein erheblicher Teil des Bevölkerungswachstums in Entwicklungsländern geht auf ungewollte Schwangerschaften zurück", erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Allein in Entwicklungsländern werden jedes Jahr 75 Millionen Frauen ungewollt schwanger, vor allem weil sie nicht verhüten können. Familienplanung spielt daher eine Schlüsselrolle, um das rasante Bevölkerungswachstum zu verlangsamen und so die Armutsbekämpfung ein gutes Stück voranzubringen. Gerade in diesem Jahr, in dem der siebenmilliardste Mensch geboren wird, sollte den Geberländern, aber auch den Entwicklungsländern klar werden, dass sie dringend handeln müssen."

"Das Wachstum der Weltbevölkerung ist eine zentrale Zukunftsfrage unseres Jahrhunderts", erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp. "Die Bevölkerungsdynamik hat Einfluss auf Gesundheit, Bildung, Ernährung und wirtschaftliche Entwicklungschancen jedes einzelnen Menschen, aber auch auf die sozialen Sicherungssysteme, auf Klima und Umwelt bis hin zur Stabilität von Regierungen. Wir benötigen deshalb maßgeschneiderte Lösungsansätze, die starken Wachstumstendenzen und sehr jungen Gesellschaften in den ärmsten Ländern, aber auch stagnierenden und schnell alternden Bevölkerungen in vielen Schwellenländern gerecht werden."

Mit der Initiative "Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit" will das BMZ dazu beitragen, die Zahl ungewollter Schwangerschaften zu reduzieren und die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Die Initiative zielt besonders auf junge Menschen ab, betont die Bedeutung von Bildung und Ausbildung und fordert die Achtung der Menschrechte und der Selbstbestimmung gerade von Mädchen und Frauen. Sie beinhaltet die Verdoppelung der finanziellen bilateralen Zusagen für reproduktive Gesundheit und Familienplanung im Vergleich zum Jahr 2008 auf über 80 Millionen Euro pro Jahr ab 2011.

www.weltbevoelkerung.de

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