ostafrika_duerre_nasa_100Berlin. - Angesichts der dramatischen Lage in den Dürregebieten am Horn von Afrika haben deutsche Hilfswerke ihre Nothilfe in der Region erheblich ausgeweitet. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellte am Freitag weitere zwei Millionen Euro bereit. Malteser International will Nahrungsmittel für rund 43.000 Menschen in die Region Marsabit im Nordosten Kenias transportieren.

In der Region Marsabit, die etwa so groß wie Bayern ist, sind zwei Regenzeiten ausgefallen, die Weidegründe ausgetrocknet, so dass das Vieh stirbt und die Familien kein Geld haben, um Lebensmittel zu kaufen. "Die Aussichten sind nicht gut", so die Nothilfe-Koordinatorin von Malteser International, Ute Kirch. "Ende Oktober soll zwar die kleine Regenzeit beginnen, doch selbst wenn es regnet, wird es nicht ausreichen. Es wird viele Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis sich Mensch und Tier von den Folgen dieser Dürre erholt haben."

Neben Reis, Öl und Bohnen bekommen besonders Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie alte und kranke Menschen eine protein- und vitaminreiche Zusatznahrung als Soforthilfe. Kirch ist jedoch davon überzeugt, dass längerfristiges Engagement gefragt ist, damit sich die Bevölkerung für künftige Dürren wappnen kann - unter anderem durch den Aufbau von Getreidebanken und Einkommen schaffenden Maßnahmen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat ihre Unterstützung für die Opfer ebenfalls ausgeweitet. Das evangelische Hilfswerk stellte weitere zwei Millionen Euro für Nothilfe bereit und erhöhte die Mittel auf vier Millionen. Damit erreichen die Partnerorganisationen in Somalia, Kenia und Äthiopien rund eine halbe Million Betroffene. Ein weiterer Hilfsflug bringt am 16. August über sechs Tonnen Medikamente für Kinder von Nairobi nach Mogadischu.

"Kinder sind in dieser Lage extrem gefährdet", sagte Martin Kessler, Leiter der Programmabteilung der Diakonie Katastrophenhilfe. Das auf die Behandlung von Kindern spezialisierte Banadir-Krankenhaus erhält weitere Medikamente. Zu den bisherigen über vier Tonnen bringt dieser zweite Hilfsflug über sechs Tonnen.

Die Medikamente sind vor allem für unterernährte und dehydrierte Kinder. Es sind Zusätze für Infusionen, Dehydrationslösungen und Antibiotika. Auch Anti-Malaria-Medikamente und medizinisches Gebrauchsmaterial sind dabei. Für die Diakonie Katastrophenhilfe hat das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen die Liste der angeforderten Medikamente geprüft und überarbeitet. Diese kommen aus dem Lager der kirchlichen Zentralapotheke Meds (Mission for Essential Drugs and Supplies) in Kenias Hauptstadt Nairobi.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat momentan drei Schwerpunktgebiete in der Dürreregion Ostafrika. In Somalia werden in Mogadischu und auf dem Land Trinkwasser und Nahrungsmittel verteilt sowie Tiefbrunnen gebaut. Dabei arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe zum Teil mit Caritas international zusammen. In Kenia unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe die Partner im globalen kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT Alliance in Dadaab. In Äthiopien werden Dürreopfer in der Region Afar unterstützt.

Die Hilfswerke bitten um Spenden:

www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.caritas-international.de
www.aktion-deutschland-hilft.de
www.entwicklung-hilft.de

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