belo_monte_nao_80Berlin. - Mit einem weltweiten Aktionstag protestieren Umweltgruppen und Menschenrechts-Organisationen am Montag gegen die geplante Errichtung des Kraftwerks Belo Monte mit einem gigantischen Staudamm im brasilianischen Amazonasgebiet. Zu dem Aktionstag haben das brasilianische Aktionsbündnis Movimento Xingu Vivo para Sempre (Xingu Vivo - ewig leben!) und die Organisationen International Rivers / Amazon Watch aufgerufen.

In Deutschland organisieren die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Rettet den Regenwald und Survival International eine Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin gegen das zerstörerische Projekt. Dem Botschafter Brasiliens soll anschließend eine Protestnote überreicht werden.

"Belo Monte wäre ein Türöffner für die weitere industrielle Erschließung des Amazonasgebietes und damit nicht nur der Beginn einer Tragödie für die Menschen, die dort leben, sondern auch eine zusätzliche Gefährdung des Weltklimas", erklärten die Organisatoren in Deutschland. "Am Rio Xingu, an dem das Kraftwerk errichtet werden soll, entscheidet sich das Schicksal der 'grünen Lunge' der Erde."

Das Projekt, für das bis zu 40.000 Menschen umgesiedelt werden müssten, hätte weit reichende Folgen auf die indigenen Gemeinschaften vor Ort, befürchten die GfbV, Rettet den Regenwald und Survival International. Auch das Überleben einer Gruppe Indigener in freiwilliger Isolation stehe auf dem Spiel. Bauarbeiter und Siedler würden Krankheiten einschleppen. Durch den veränderten Wasserstand des Flusses verlören Fischer und Kleinbauern ihre Existenz. Die Proteste richten sich auch gegen die Änderung des Waldgesetzes, das u.a. eine Amnestie für illegale Rodungen vorsieht.

Die brasilianische Regierung habe zahlreiche Auflagen für die Errichtung von Belo Monte in den Bereichen Umweltschutz und Menschenrechte nicht eingehalten, darunter Auflagen der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten, so die GfbV. In Deutschland verdienten Turbinenbauer Voith Hydro und der Mercedes-Benz-Konzern, der einen Großauftrag für Baufahrzeuge erhalten habe, an der Zerstörung eines der letzten Naturparadiese mit.

In Berlin rufen die Umweltschützer und Menschenrechtler zu einer Mahnwache am Pariser Platz (10.30 Uhr bis 13.00 Uhr) auf. Anschließend soll vor der Botschaft Brasiliens eine Protestnote abgegeben werden.

www.gfbv.de
www.regenwald.org
www.survival-international.de

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