gizBonn. - In Chinas wachsender Automobilindustrie mangelt es an gut ausgebildeten Fachkräften. Dies gilt insbesondere bei der Wartung von Fahrzeugen, die mit neuesten Technologien ausgestattet sind. Mit einer Berufsausbildung nach deutschem Qualitätsstandard sollen chinesische Kfz-Mechatroniker nun für diese Anforderungen fit gemacht werden. Dafür haben sich fünf deutsche Automobilhersteller, Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen gemeinsam mit dem Bildungsministerium der Volksrepublik China und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in einer Allianz zusammengeschlossen.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) koordiniert die GIZ dabei die Projektaktivitäten im Sinne aller öffentlichen und privaten Partner dieser Kooperation.
 Ziel ist es, eine einheitliche theoretische und praktische Ausbildung für Kfz-Mechatroniker zu entwickeln. Zur Vorbereitung wurden dafür seit Herbst 2010 erste Partnerschulen ausgewählt, Unterrichtsinhalte definiert, Lehrer weitergebildet und Arbeitsmaterialen erstellt. Für den Ausbildungsjahrgang 2011/2012 läuft das Projekt jetzt mit 150 Schülern an fünf Schulen in Modellklassen an - für jede Schule hat ein Automobilhersteller die Patenschaft übernommen.


Die deutschen Hersteller bringen ihr Fachwissen in die Allianz ein, um die Berufsausbildung gemeinsam mit dem chinesischen Bildungsministerium an den Anforderungen des Marktes auszurichten. So findet die dreijährige Kfz-Mechatroniker-Lehre in kleinen Klassen statt und ist stark auf die Praxis ausgerichtet. Das dritte Jahr verbringen die Lehrlinge überwiegend in einem Fachbetrieb. "In den Ausbildungswerkstätten wird das theoretische Wissen unmittelbar umgesetzt", so Torsten Klavs, Mitarbeiter der Porsche AG und Sprecher der Automobilhersteller im Projekt. "Die Schüler arbeiten dabei von Anfang an mit simulierten Kundenaufträgen von der Wartung bis zur komplexen Diagnose."

Das chinesische Bildungsministerium unterstützt die Schulen dabei, die Ausbildung einheitlich zu gestalten. Dabei stellt es auch sicher, dass die Lehrinhalte kontinuierlich aktualisiert und auch von anderen Ausbildungseinrichtungen im Land genutzt werden. Parallel dazu investieren die Partner in die Fortbildung von Lehrern, denn letztlich sichern sie die gute Qualifikation der Lehrlinge. Bis 2013 sollen 25 Schulen in das Gemeinschaftsvorhaben integriert und ein landesweiter Standard etabliert sein, berichtet die GIZ.

Das Konzept könnte als Vorbild für weitere Kooperationen in anderen Berufsbildern und Branchen dienen. Sabine Trommershäuser, die Projektleiterin der GIZ in China, ist zufrieden: "Erst das Vertrauen aus 30 Jahren gewachsener Beziehung zwischen chinesischen Institutionen und der GIZ und die Erfahrungen aus internationalen Bildungsprojekten machen dieses Projekt möglich. Wir können das Ministerium zu Fragen der Berufsbildungs- und Strukturreform in China beraten und dies durch die gute Zusammenarbeit mit den Herstellern auf technisch höchstem Standard tun."

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