Paris. - Die UNESCO hat dazu aufgerufen, im Kampf gegen den Klimawandel verstärkt die Erfahrungen der Biosphärenreservate zu nutzen. Das geht aus einer Resolution hervor, die jetzt auf der 36. UNESCO Generalkonferenz in Paris verabschiedet wurde. Die UNESCO stimmte mit großer Mehrheit für die von Deutschland eingebrachte Resolution.
Der Text wurde von rund 20 Mitgliedstaaten, darunter China, Frankreich und Spanien, mitgezeichnet und von vielen Staaten nachdrücklich unterstützt, berichtete die Deutsche UNESCO-Kommission. Die Resolution bekräftigt die Forderungen der "Dresdner Erklärung" zu Biosphärenreservaten und Klimawandel.
Die Erklärung wurde im Juni auf einer internationalen Konferenz zum 40-jährigen Jubiläum des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) in Radebeul bei Dresden verabschiedet. Darin appellierten die Teilnehmer an alle Staaten, weltweit Klimaschutz, Armutsbekämpfung und den Erhalt der biologischen Vielfalt stärker zu verknüpfen. Die Resolution betont die herausragende Bedeutung des MAB-Programms als Instrument für eine nachhaltige Entwicklung. Andere UNESCO-Programme wie Bildung und Kultur sollten stärker mit den Biosphärenreservaten zusammenarbeiten.
Die UNESCO wird auch aufgefordert, den Madrider Aktionsplan für Biosphärenreservate (2008 - 2013) zu evaluieren. Außerdem müsse das MAB-Programm für die Zeit nach 2013 strategisch neu ausgerichtet werden. Wichtige Vorschläge für eine Neuausrichtung enthält die nun bekräftigte "Dresdner Erklärung", die in einer gerade veröffentlichten Publikation der Deutschen UNESCO-Kommission dokumentiert ist.
Seit 1971 erforscht das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre", wie Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang gebracht werden können. Wichtiges Instrument des MAB-Programms ist ein weltweites Netzwerk von Biosphärenreservaten als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Hier werden Interessenskonflikte, etwa zwischen Klima- und Naturschutz, mit der Bevölkerung vor Ort gelöst. Derzeit gibt es 580 UNESCO-Biosphärenreservate in 114 Ländern, davon 15 in Deutschland.
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