www_iconDurban. - Die weltweite Entwaldung kann und muss bis 2020 gestoppt werden. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht des WWF, der auf dem Klimagipfel im südafrikanischen Durban vorgestellt wurde. Der WWF rechnet bis 2030 mit einem Verlust von 1,25 Millionen Quadratkilometer Wald. Bereits bis 2020 drohten mehr als eine halbe Million Quadratkilometer Wald verloren zu gehen. Die gigantische Abholzung würde mehr Emissionen freisetzen als der weltweite Verkehr.

Um dies zu verhindern, seien bis 2020 finanzielle Aufwendungen von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Geldern notwendig, erklärte der WWF. "Die Kosten durch den Klimawandel würden ein Vielfaches ausmachen", warnte Gerald Steindlegger, politischer Direktor der Wald- und Klimainitiative des WWF International.

Beim Waldschutz gehe es nicht nur um die Lebensgrundlagen der Menschen und den Schutz der Artenvielfalt, betonte die Umweltorganisation. Waldschutz bedeute auch Klimaschutz, denn die Abholzung der Wälder mache nahezu ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Ohne wirksamen Waldschutz, wie er auf der laufenden UN-Klimakonferenz in Durban beschlossen werden soll, würden bis 2030 rund 24 Gigatonnen CO2 freigesetzt werden, so der neue WWF-Bericht.

"Die Pflanzung von neuen Wäldern um den Waldverlust auszugleichen, ist keine Lösung", warnte WWF-Experte Gerald Steindlegger. "Junge Bäume würden frühestens 2040 so viel Kohlenstoff speichern, um diese Menge wett zu machen. Für das Weltklima ist das viel zu spät."

Die UN-Klimakonferenz COP 17 in Südafrika hat beim internationalen Waldschutz eine Schlüsselstellung. Der WWF rief die Regierungen der Welt auf, die notwendigen finanziellen und technischen Mittel zur Verfügung zu stellen. Dabei sollten die Industrieländer ein Finanzierungsmodell vorlegen, nach dem die Entwicklungsländer für den Erhalt ihrer Wälder bezahlt werden. Ohne ein ausreichend dotiertes Instrument (REDD+) könne ein vollständiger Stopp der globalen Entwaldung nicht erreicht werden.

Der WWF tritt in Durban für einen Entwaldungsstopp bis 2020 ein. Ein solches Ziel könne die Grundlage liefern für einen wirksamen internationalen Waldschutz. Im Detail geht es bei den Verhandlungen in Durban um nachhaltige Landnutzung, Rechtssicherheit, genaue Kontrollen und um ein transparentes und durchsetzbares Waldmanagement. Auch die Märkte für Holz- und Landwirtschaftsprodukte müssten nach nachhaltigen Kriterien gestaltet werden, so der WWF. Besonders wichtig seien die Wahrung der Rechte von indigenen Völkern und der lokalen Gemeinden.

www.wwf.de

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