klimafinanzierung_150Berlin. - Eine neue Website informiert jetzt über den deutschen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung. Ziel der Publikation sei "eine kritische Betrachtung der deutschen Klima-Hilfen", erklärten die Herausgeber der Website, "Brot für die Welt", Germanwatch, Oxfam und die Heinrich-Böll-Stiftung. Die am Freitag gestartete Internetseite analysiert die finanziellen Hilfen Deutschlands für Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungs- und Schwellenländern.

"Diese Website ist das erste Portal, das übersichtlich und leicht verständlich die wichtigsten Informationen zu Art, Umfang und Wirkung der deutschen Klimafinanzierung bereitstellt", erklärte Lili Fuhr, Referentin für internationale Umweltpolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Das Portal (www.deutscheklimafinanzierung.de) werde regelmäßig aktuelle Artikel zum Thema Klimafinanzierung veröffentlichen, außerdem Entwicklungen bei den UN-Klimaverhandlungen thematisieren, bei denen die finanzielle Unterstützung für die armen Länder eine zentrale Rolle spiele.

Einen Beitrag zu mehr Transparenz bei der Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern durch deutsche Steuergelder erwartet sich Jan Kowalzig, Klimareferent bei Oxfam: "Diese Transparenz ist extrem wichtig, um nachzuprüfen, ob Deutschland seinen Zusagen auch wirklich nachkommt und ob die Bundesregierung auch wirklich sinnvolle Maßnahmen unternimmt, die z.B. im Bereich Anpassung vor allem den ärmsten und vom Klimawandel am stärksten betroffenen Menschen in den Entwicklungsländern zugute kommen."

Die Website zeige, dass Deutschland eine ganze Reihe von Finanzierungsinstrumenten aufgelegt habe und sich auch innovativer Mittel wie Emissionshandelserlöse bediene, was begrüßenswert sei, ergänzte Thomas Hirsch, entwicklungspolitischer Beauftragter von "Brot für die Welt" "Es wird aber deutlich, dass die Mittel noch weit hinter den Zusagen zurückbleiben und noch keine kohärente Gesamtstrategie erkennbar ist."

Die Redakteure der Website wollen das Portal in Kürze durch eine Projektdatenbank ergänzen, die auf der Grundlage von ausgewählten Kriterien eine sehr viel spezifischere Bewertung der klimarelevanten Maßnahmen ermöglichen soll. Der Aufbau dieser Datenbank hänge allerdings von den Projektinformationen ab, die die Bundesregierung zur Verfügung stelle.

"Transparenz in Sachen Klimafinanzierung ist essentiell, um Vertrauen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern herzustellen - und daher auch für Deutschlands Glaubwürdigkeit auf internationalem Parkett unverzichtbar", erklärte Anja Esch, Teamleiterin Finanzierung für Klima und Entwicklung/Ernährung bei Germanwatch: "Ohne Transparenz entzieht sich die deutsche Klimafinanzierung einer systematischen Beurteilung, die die Stärken und Schwächen darlegt. Hier wünschen wir uns ein Höchstmaß an Transparenz seitens der Bundesregierung und ermuntern sie, uns die erforderlichen Daten baldmöglichst zur Verfügung zu stellen."

www.deutscheklimafinanzierung.de

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