cora_200Berlin. - Anlässlich der in dieser Woche stattfindenden Konferenz der Bundesregierung "CSR - Gesellschaftliche Verantwortung im internationalen Dialog" hat das CorA-Netzwerk die Bundesregierung aufgefordert, zusammen mit Vertretern der Zivilgesellschaft konstruktiv an der Ausgestaltung einer Offenlegungspflicht für Unternehmen über soziale und ökologische Informationen zu arbeiten. Die EU-Kommission hatte bereits angekündigt, eine solche Offenlegungspflicht einzuführen.

"Das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung kritisiert, dass Deutschland gegenwärtig auf europäischer Ebene versucht, notwendige Regeln zu verhindern, die Unternehmen verbindlich zur Übernahme von mehr gesellschaftlicher Verantwortung bringen sollen", erklärte Volkmar Lübke, Koordinator des CorA-Netzwerks für Unternehmensverantwortung.

"Die deutsche Bundesregierung und Unternehmensverbände bekämpfen den immer noch vorsichtigen Ansatz der EU-Kommission, Unternehmen mittels einer Offenlegungspflicht über die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu mehr Verantwortungsübernahme zu bringen. Sie tun Berichtspflichten als 'Bürokratie' ab und behaupten, dass Freiwilligkeit genüge", sagte Lübke. Mit ihrer CSR-Kommunikation habe die EU-Kommission am 25. Oktober bereits anerkannt, dass eine angemessene Verantwortungsübernahme nicht allein freiwillig, sondern über eine intelligente Kombination aus freiwilligen und verbindlichen Maßnahmen erfolgen sollte.

"Nur wenn Banken, Handelskonzerne und Industrieunternehmen vergleichbare Daten zu ihrer sozialen und ökologischen Verantwortungsübernahme veröffentlichen, können wir ihr Verhalten wirklich bewerten und die richtigen Konsequenzen daraus ziehen", betonte Volkmar Lübke. "Durch freiwillige Berichterstattung erreichen wir keine derartig umfassende Transparenz."

"Für die Umsetzung des Impulses aus Brüssel gibt es bereits Vorbilder in anderen europäischen Ländern", erklärte Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei der Organisation Germanwatch und Mitglied im Koordinationskreis des CorA-Netzwerks. "Eine Regelung wie in Dänemark reicht allerdings nicht aus. Dies zeigt eine neue Studie unserer Partnerorganisation DanWatch, nach der Unternehmen trotz der Berichtspflicht fast 80 Prozent der relevanten Herausforderungen ihrer Branche nicht thematisieren." Zudem genüge es nach dem dänischen Gesetz sogar, wenn ein Unternehmen erklärt, dass es im Bereich Unternehmensverantwortung nicht aktiv ist.

Das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung besteht aus 52 Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich für verbindliche Regeln für die Verantwortungsübernahme von Unternehmen einsetzen.

www.cora-netz.de

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