gfi_150Washington. - Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise haben die Entwicklungsländer im Jahr 2009 rund 903 Milliarden US-Dollar durch illegale Finanztransfers verloren. Das geht aus einer neuen Studie der US-Organisation Global Financial Integrity (GFI) hervor, die am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde. GFI ist eine Initiative für mehr Transparenz im Finanzsektor.

Die illegal transferierten 903 Milliarden Dollar signalisieren zwar einen beträchtlichen Rückgang - 2008 hatten die Summen, die illegal aus den Ländern des Südens abflossen, noch bei 1,55 Billionen US-Dollar gelegen. Der Studie zufolge ist der Rückgang jedoch fast vollständig auf die globale Finanzkrise zurückzuführen und nicht auf Wirtschafts- oder Regierungsreformen.

Der Bericht mit dem Titel "Illicit Financial Flows from Developing Countries over the Decade Ending 2009" schätzt die illegalen Kapitalabflüsse, die die Entwicklungsländer in der gesamten Dekade bis Ende 2009 verzeichnen mussten, auf 8,44 Billionen Dollar. Verbotene Preismanipulationen im grenzüberschreitenden Handel, Steuerhinterziehung und Korruption waren die treibenden Kräfte, heißt es in dem Report.

"Das ist eine atemberaubend große Summe in einer Zeit, da sowohl sich entwickelnde als auch entwickelte Länder darum kämpfen müssen, über die Runden zu kommen", sagte GFI-Direktor Raymond Baker. "Der Bericht sollte ein Weckruf sein für die Führer der Welt, dass mehr gegen diese schädlichen Kapitalabflüsse getan werden muss."

Die Studie umfasst insgesamt 157 Entwicklungsländer in den Jahren 2000 bis 2009. Mit Abstand am meisten illegales Kapital floss aus China ab: 2,74 Billionen Dollar. Auf den nächsten Plätzen folgen Mexiko (504 Milliarden Dollar), Russland (501 Mrd.), Saudi-Arabien (380 Mrd.), Malaysia (350 Mrd.), die Vereinigten Arabischen Emirate (296 Mrd.) und Kuwait (271 Mrd. Dollar).

www.gfintegrity.org

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