vw_stiftung_150Berlin. - Die Demokratie-Bewegung in Nordafrika und im arabischen Raum hat in ihrer Dynamik viele Beobachter überrascht. Wissenschaftler wollen jetzt die gesellschaftlichen Prozesse untersuchen, die zum "arabischen Frühling" geführt haben. Die VolkswagenStiftung hatte schon Mitte 2011 eine die Situation aufgreifende Ausschreibung auf den Weg gebracht. Nun unterstützt sie fünf Forschungsvorhaben mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro.

"In Nordafrika und im arabischen Raum wird derzeit Demokratie-Geschichte geschrieben", erklärte Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. "Selten bietet sich für Wissenschaftler die Gelegenheit, solche Entwicklungen begleitend zu erforschen. Als Stiftung, die sich als Impulsgeberin für die Wissenschaft versteht, wollten wir diese einmalige Chance nicht verstreichen lassen und freuen uns, jetzt fünf Projekte zu fördern, die in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Nordafrika und dem arabischen Raum durchgeführt werden."

Im Einzelnen interessieren sich die Forscher für die Rolle der Armeen und bewaffneten Kräfte in den Staaten der Region, nehmen explizit die Revolution im Jemen in Augenschein und schauen auf das zivilgesellschaftliche Engagement der arabischen Jugend. Ein viertes Projekt untersucht die Machtteilung in den multiethnischen Gesellschaften des Nahen Ostens, insbesondere in Bahrain und Syrien verglichen mit dem Irak und dem Libanon, während ein fünftes Vorhaben den Grad der akademischen Freiheit an verschiedenen sozial- und geisteswissenschaftlichen Fakultäten an Universitäten in Ägypten und im Libanon in den Fokus nimmt. Angesiedelt sind die Projekte an den Universitäten in Bonn, Tübingen und Bochum sowie am GIGA Institut für Nahost-Studien in Hamburg und am Bonn International Center for Conversion.

Vom 23. bis zum 26. Februar 2012 findet an der Universität Leipzig eine Auftaktkonferenz mit dem Ziel statt, Möglichkeiten des weiteren Engagements der VolkswagenStiftung für die geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung in Nordafrika und im arabischen Raum zu diskutieren. An der Veranstaltung, die von Prof. Jörg Gertel organisiert wird, werden jeweils 40 Wissenschaftler(innen) aus Deutschland und Nordafrika sowie dem arabischen Raum teilnehmen. Die Konferenz ist bereits komplett ausgebucht.

www.volkswagenstiftung.de

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