eedBonn. - Landnahme durch Investoren ist eines der drängendsten Probleme für viele Menschen in Kambodscha. Laut Informationen von Partner-Organisationen des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) sind bereits mehr als 50 Prozent der nutzbaren Landfläche Kambodschas in der Hand privater Firmen. Gemeinsam mit Prälat Bernhard Felmberg, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der EU sowie Mitglied im EED-Aufsichtsrat, informieren sich drei Abgeordnete des Bundestages bis zum 18. Februar bei EED-Partnern in Kambodscha über die Lage im Land.

Die Politikerinnen und Politiker sind Mitglied im Menschenrechtsausschuss des Bundestages. Gemeinsam mit Bernhard Felmberg werden Sie in Phnom Penh und Siem Reap Station machen. Sie wollen vor Ort erfahren, wie die Menschen, die von Landraub betroffen sind, mit der schwierigen Lage umgehen. "Ziel unserer Reise ist es, die Zivilgesellschaft Kambodschas mit den deutschen Politikern in Kontakt zu bringen. Als kirchliches Entwicklungswerk wollen wir so den Austausch fördern und das gegenseitige Verständnis verbessern", sagte Felmberg.

Kambodscha leidet immer noch unter dem Erbe der Herrschaft der Roten Khmer und des nachfolgenden Bürgerkriegs, der erst 1993 endete. Etwa 26 Prozent der Bevölkerung, so der EED, ist heute unterernährt. Im Index der menschlichen Entwicklung liegt Kambodscha auf Platz 124 von 182 Ländern. Der wichtigste Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft. Sie bietet für die meisten Menschen die einzige Einkommensmöglichkeit.

Etwa zehn Millionen Menschen leben von der Landwirtschaft, zum großen Teil als Subsistenzbetrieb im Familienverbund. Gerade dieser Wirtschaftszweig sei massiv von der Landnahme durch private Investoren bedroht, berichtet der EED. Der EED ist seit 1979 in Kambodscha aktiv und unterstützt unter anderem Organisationen, die sich intensiv um die Rechte der Landlosen und Vertriebenen bemühen.

www.eed.de

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