aerzte_ohne_grenzenBerlin. - Im Südsudan benötigen rund 80.000 Flüchtlinge dringend humanitäre Hilfe. Die aus dem sudanesischen Bundesstaat Blue Nile stammenden Menschen hätten seit vergangenem November in zwei Lagern im Südsudan Schutz gesucht, berichtete die medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Mittwoch in Berlin. Enorme logistische Hürden erschweren es den Helfern, diese Flüchtlinge zu erreichen.

Der Schwerpunkt von Ärzte ohne Grenzen liegt auf medizinischer Hilfe, die Teams kümmern sich aber auch um die Versorgung mit Wasser. Neu ankommende Flüchtlinge berichteten von anhaltenden Bombardements und Kämpfen im sudanesischen Bundesstaat Blue Nile. In den Flüchtlingslagern von Doro und Jamam suchen die Flüchtlinge Schutz, aber in der kargen Umgebung sinken ihre Überlebenschancen.

"Diese Menschen sind von Hilfe abhängig, da es in dieser Gegend wenig Wasser und Nahrung gibt", sagte Julien Matter, Koordinator des Nothilfeeinsatzes von Ärzte ohne Grenzen. "Es sind mittlerweile mehr Menschen hierher geflohen, als irgendjemand vorhergesehen hatte. In einem so entlegenen Gebiet ist es eine große Herausforderung, auch nur die überlebenswichtigsten Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen."

Wenn Ende April die Regenzeit einsetzt, werde das Gebiet immer schlechter erreichbar sein und zu einem großen Sumpfgebiet mit einzelnen trockenen Inseln werden, warnte Ärzte ohne Grenzen. Schon jetzt gebe es besorgniserregende Versorgungslücken. Jede Person erhalte täglich weniger als acht Liter sauberes Wasser, das sei weit weniger als das für Flüchtlingssituationen empfohlene Mindestmaß von 15 bis 20 Litern pro Tag. In den Kliniken von Ärzte ohne Grenzen nähmen die die Fälle schwerer Durchfallerkrankungen zu. Lebensnotwendige Güter wie Wasser, Nahrung und Unterkünfte müssten gesichert werden, bevor die Regenzeit beginnt. Alle Organisationen, die in den Lagern Hilfe leisten, müssten in den kommenden Wochen ihre Anstrengungen verstärken.

Seit vergangenen November läuft ein umfassender Nothilfeeinsatz von Ärzte ohne Grenzen. Pro Woche würden mehr als 2.500 Behandlungen durchgeführt, und das Team habe knapp 30.000 Kinder gegen Masern geimpft, berichtete die Organisation. Ärzte ohne Grenzen versorgt die Menschen medizinisch - sowohl in den Lagern, als auch mit mobilen Kliniken entlang der Grenze zum Sudan. Derzeit sind 50 internationale und 85 lokale Mitarbeiter im Einsatz.

www.aerzte-ohne-grenzen.de

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