wfp_iconSanaa. - Im Jemen sind derzeit fast fünf Millionen Menschen nicht in der Lage, sich durch den Kauf oder den Anbau von Nahrungsmitteln zu ernähren. Das hat eine Studie des UN World Food Programme (WFP) ergeben, die gemeinsam mit der Yemeni Central Statistical Organisation (CSO) und dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF erstellt wurde. 22 Prozent der Bevölkerung seien damit vom Hunger bedroht.  

"Der Hunger nimmt in Jemen immer weiter zu und steigende Nahrungsmittelpreise sowie der Konflikt im Land treffen viele Familien hart", sagte Lubna Alaman, WFP-Landesdirektorin in Jemen. Den Ergebnissen der Studie zufolge sind 22 Prozent der Bevölkerung vom Hunger bedroht, rund fünf Millionen Menschen. Damit habe sich die Zahl der Menschen im Vergleich zum Jahr 2009 fast verdoppelt und liegt nun über dem Grenzwert, ab dem in der Regel externe Ernährungshilfe erforderlich ist.

Die Studie ergab nach WFP-Angaben auch, dass die Ernährungssituation von weiteren fünf Millionen Menschen "bedingt unsicher" ist. Wegen der steigenden Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise sei diese Gruppe derzeit ebenfalls akut vom Hunger bedroht. "Demzufolge benötigt fast jeder vierte Mensch in Jemen Ernährungshilfe", sagte Alaman.

Für die Studie, die im November und Dezember 2011 durchgeführt wurde, wurden laut WFP insgesamt rund 8.000 Haushalte in 19 von 21 Regierungsbezirken interviewt. Außerdem wurde der Ernährungszustand sowie der Nahrungsmittelverbrauch von mehr als 11.000 Kindern und rund 10.000 Müttern zwischen 15 und 49 untersucht. Der endgültige Bericht soll im April verfügbar sein und weitere Ergebnisse zum Thema Ernährung  enthalten. Erste Ergebnisse deuteten darauf hin, so das WFP, dass "die Rate der akuten Mangelernährung in zahlreichen Gebieten in Jemen besorgniserregend ist".

Im Gebiet Al Hudeidah sind die Raten der akuten Mangelernährung mit 28 Prozent der Bevölkerung am höchsten. Sie liegen damit weit über der kritischen Marke der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 15 Prozent. Chronische Mangelernährung unter Kindern sei ebenfalls ein Grund zur Besorgnis. Im Gebiet Al Mahweed beispielsweise seien 63,5% aller Kinder zu klein für ihr Alter – ein deutliches Zeichen von chronischer Mangelernährung.

www.wfp.org/de

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