wasser_wirkt_unicef_100Berlin. - Der internationale UNICEF-Botschafter Harry Belafonte hat am Montag in Berlin gemeinsam mit Schülern die bundesweite UNICEF-Kampagne "Wasser wirkt" für das Kinderrecht auf sauberes Wasser eröffnet. Rund 780 Millionen Menschen weltweit haben kein sauberes Wasser. Gerade für Kinder ist der Wassernotstand lebensbedrohlich: Durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene verursachte Durchfallerkrankungen töten jeden Tag 3.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren – mehr als Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen.

Der Sänger, Schauspieler und Menschenrechtsaktivist Harry Belafonte rief im Namen von UNICEF die Bundesbürger zum Mitmachen auf. "Wasser ist ein fundamentales Menschenrecht. Jeder kann mithelfen, dass dieses Recht endlich für alle Kinder Wirklichkeit wird", erklärte Belafonte beim Kampagnenauftakt am Brandenburger Tor in Berlin. "Gesundheit und menschenwürdige Lebensbedingungen sind Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und Frieden."

"Für uns in Europa sind sauberes Wasser und hygienische Toiletten selbstverständlich", sagte Maria von Welser, stellvertretende Vorsitzende von UNICEF Deutschland. "Doch in den ärmsten Ländern müssen Millionen Menschen ihr Trinkwasser aus Flüssen, Seen und Tümpeln entnehmen oder ihre Notdurft im Freien verrichten. Helfen Sie mit, dies zu ändern."

Mit der Kampagne "Wasser wirkt" hat sich UNICEF Deutschland das Ziel gesetzt, bis 2015 mindestens 500.000 Kinder in sechs Ländern dauerhaft mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Sie wird getragen von den 8.000 Freiwilligen in bundesweit 150 UNICEF-Gruppen von Aachen bis Cottbus und von Sylt bis Passau.

Die Spenden sollen besonders benachteiligten Kindern in ländlichen Regionen und Slums in den Metropolen helfen:
  • In Äthiopien unterstützt UNICEF den Bau von Brunnen und weiteren Wasseranschlüssen in Schulen und Gemeinden. Ein einfacher Brunnen mit Handpumpe versorgt zum Beispiel bis zu 500 Menschen mit sauberem Trinkwasser.
  • In Bangladesch schützt UNICEF durch Wassertests und den Bau von ausreichend tiefen Brunnen und Wassersystemen die Bevölkerung in besonders betroffenen Provinzen vor Arsenvergiftungen.
  • In Kambodscha verbessert UNICEF die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen. Die Familien lernen, wie sie mit Hilfe großer Regenwassertanks Wasser sammeln und sicher aufbewahren können.
  • In Sambia schult UNICEF Dorfbewohner und lokale Handwerker im Bau einfacher, handgegrabener Brunnen. Junge Klimabotschafter klären über Hygiene und den sparsamen Umgang mit Wasser auf.
  • In Somalia stellt UNICEF die Versorgung mit sauberem Trinkwasser langfristig durch solarbetriebene Wasserstationen sicher. Mit Sonnenenergie wird Wasser aus sicheren, tiefer gelegenen Quellen hochgepumpt oder aus Flusswasser aufbereitet.
  • In Südsudan hilft UNICEF, Brunnen zu bauen und zu reparieren. Hygieneaufklärung schützt Kinder auch vor den Gefahren des Guineawurms, eines Wasserparasiten.

Fast die Hälfte aller Menschen ohne sauberes Wasser leben in Afrika südlich der Sahara. Besonders dramatisch ist die Situation UNICEF zufolge in ländlichen Gebieten der ärmsten Länder: 97 Prozent der Familien dort haben keinen Wasseranschluss. Noch schwieriger ist die Versorgung mit Latrinen und Toiletten: So haben 2,5 Milliarden Menschen keine sanitären Einrichtungen, 1,1 Milliarden Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten. Häufige Dürreperioden und extreme Armut verschärfen die Situation – wie zum Beispiel in Ostafrika und der Sahelzone.

Mit Millenniums-Entwicklungsziel 7 hat sich die Weltgemeinschaft zum Ziel gesetzt, den Anteil der Menschen ohne sicheres Trinkwasser und einfache Sanitäreinrichtungen bis 2015 zu halbieren. Doch Kinder in den ärmsten Familien auf dem Land seien von Fortschritten bisher oft ausgeschlossen, berichtet UNICEF. Der Klimawandel bringt die arme Bevölkerung in vielen Ländern zusätzlich in Gefahr. Immer mehr Menschen leiden unter Dürre, Wassermangel und Überschwemmungen.

Foto: © UNICEF

www.wasser-wirkt.de
www.unicef.de

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