kfsk_150Berlin. - Im Vorfeld der Hauptversammlung von adidas am Donnerstag in Fürth hat die Kampagne für Saubere Kleidung auf die mangelnde Verwirklichung von Arbeitsrechten durch das Unternehmen in Indonesien hingewiesen. Trotz enormer Gewinnzuwächse weigere sich adidas dort vehement, Arbeiterinnen und Arbeitern nach einer illegalen Werksschließung die ihnen gesetzlich zustehende Abfindung zu zahlen.

Der Sportartikel-Hersteller habe als einer der Hauptsponsoren für die Olympischen Spiele 2012 in London bereits mehr als 143 Millionen Euro an den britischen Veranstalter LOCOG vergeben, berichtete die Kampagne für Saubere Kleidung. "adidas macht sich mit seinem Verhalten als Sponsor der Olympischen Spiele unglaubwürdig", sagte Lars Stubbe, Eilaktions-Koordinator der Kampagne. "Wer sich öffentlich für die olympischen Grundsätze Fairness und Respekt engagiert, darf elementare Arbeitsrechte nicht systematisch missachten."

adidas habe bis November 2010 in dem indonesischen Zulieferbetrieb PT Kizone produzieren lassen, erklärte die Kampagne für Saubere Kleidung. Im Januar 2011 sei der koreanische Eigentümer aus Indonesien geflohen, wodurch im April 2.800 ArbeiterInnen arbeitslos wurden. Die ihnen nach indonesischem Recht und internationalen Arbeitsstandards zustehenden Abfindungszahlungen, die auch nach dem adidas Verhaltenskodex erforderlich wären, hätten sie allerdings bis heute nicht erhalten. Insgesamt stünden den ArbeiterInnen 3,4 Millionen US-Dollar (plus Zinsen) zu. Andere Unternehmen, die ebenfalls Abnehmer des Zulieferbetriebs PT Kizone waren, hätten bereits mit insgesamt 1,6 Millionen Dollar zu den Abfindungszahlungen beigetragen. adidas hingegen weigere sich bislang, die Restsumme von 1,8 Millionen Dollar zu zahlen.

"adidas wurde wiederholt aufgefordert, in dem Fall aktiv zu werden. Bisher ohne Erfolg", so Stubbe. "Jetzt holen wir die KonsumentInnen mit ins Boot. Die werden das Verhalt von adidas sicher nicht honorieren." Die Kampagne für Saubere Kleidung startete eine Eilaktion und will adidas mit dem Druck der Konsumenten dazu bringen, seiner Verantwortung nachzukommen.

www.saubere-kleidung.de

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