faoRom. - Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) hat vor einer Heuschrecken-Plage in Niger und Mali gewarnt. Riesige Schwärme der Insekten seien von Algerien und Libyen in den Norden Malis und Nigerias gelangt, teilte die FAO am Dienstag in Rom mit. Dort bedrohten sie nun die Ernten.

Nach Angaben der FAO konnten sich die Wüstenheuschrecken im Gegensatz zu früheren Jahren nach Süden ausbreiten, weil sie in Libyen und Mali aufgrund der Bürgerkriege und der politischen Unsicherheit nicht mehr effektiv bekämpft wurden. Heftige Regenfälle im Norden Nigers und Malis begünstigen die Fortpflanzung der Tiere.

FAO-Experte Keith Cressman erklärte, die günstigen Bedingungen für die Vermehrung der Heuschrecken könnten zu einer zweiten Generation der Insekten führen, die sich Ende des Sommers nach Mauretanien, Algerien, Libyen und in den Süden Marokkos ausbreiten könnte. Auch in der westafrikanischen Sahelzone wären dann die Ernten bedroht.

Seit Anfang Juni haben der FAO zufolge Teams zur Bekämpfung der Heuschrecken in Niger rund 1.200 Hektar Land mit Insektiziden behandelt. Im Norden Malis werden Maßnahmen gegen die Heuschrecken-Plage hingegen von den politischen Unruhen verhindert. Mittlerweile seien auch im Osten des Tschad und in Darfur im Westen des Sudan Heuschrecken gesichtet worden.

Die FAO hat einen Spendenappell an die Geberländer gerichtet, um zehn Millionen US-Dollar zu mobilisieren. Obwohl Niger, Mali und andere Sahel-Länder Teams zur Kontrolle der Heuschrecken aufgestellt hätten, seien internationale Gelder notwendig, um eine Katastrophe vermeiden zu können, erklärte die FAO. Insbesondere würden Pestizide und logistische Mittel wie Fahrzeuge und Kommunikations-Ausrüstung benötigt.

www.fao.org

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