oxfamBerlin. - Im Juli 2011 wurde in zwei Gebieten Somalias offiziell die Hungersnot ausgerufen. An vielen Orten hatte es so wenig geregnet wie seit 60 Jahren nicht mehr. Verschärft wurde die Situation durch ungelöste politische Konflikte und den Bürgerkrieg in Somalia. Die erste Hungerkatastrophe dieses Jahrtausends erfasste weite Gebiete Ostafrikas, konnte dank internationaler Hilfe aber entschärft werden.

Oxfam erhielt weltweit 96 Millionen Euro, die in Hilfsprojekte in Somalia, Kenia und Äthiopien flossen. Aufgrund der Hilfe von Spenderinnen und Spendern weltweit, von Regierungen und Unternehmen habe die Situation in den vergangenen zwölf Monaten wesentlich verbessert werden können, berichtete die Hilfsorganisation.

"Unser Dank gilt den Spenderinnen und Spendern. Die Hilfe hat die Hungernden erreicht. Das macht Hoffnung", sagte Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland. "Doch es bleiben viele Probleme, etwa im Flüchtlingscamp Dadaab, in dem 465.000 Menschen Zuflucht gefunden haben."

Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen konnte Oxfam in Somalia, Kenia und Äthiopien nach eigenen Angaben mehr als 2,8 Millionen Menschen mit Hilfsmaßnahmen erreichen. So seien z.B. in Somalia 150.000 mangelernährte Kinder versorgt worden. Die Wasser-Experten von Oxfams Partnern konnten durch die Reparatur von Brunnen, Pumpen oder Bohrlöchern die Versorgung mit Trinkwasser verbessern - nach Jahren der Dürre waren viele Brunnen ausgetrocknet. Durch Bau und Reparatur von Latrinen sowie durch Gesundheitskampagnen wurde die Seuchengefahr (z.B. Cholera) in den Flüchtlingscamps gesenkt. Allein in Somalia profitierten Oxfam zufolge 900.000 Menschen von der verbesserten Wasserversorgung. In Mogadischu wurde ein Projekt gestartet, in dem Informationen zur Verhinderung von Cholera über Mobil-Telefone verbreitet werden.

Mit Saatgut und neuem Werkzeug wurden die Bäuerinnen und Bauern in der Vorbereitung auf die nächste Ernte unterstützt. In vielen Fällen half Oxfam den Familien kurzfristig mit Bargeld, damit sie sich trotz gestiegener Preise auf den lokalen Märkten mit Lebensmitteln versorgen können. In Äthiopien wurde der Erhalt von 500.000 Nutztieren durch Futter und Impfungen unterstützt. In der Turkana-Region in Kenia hat Oxfam solarbetriebene Wasserpumpen im Einsatz, um Sprit zu sparen. Gerade in Krisenzeiten haben die meisten Familien kein Geld für Treibstoff.

Aber viele langfristige Probleme bestehen fort, so Oxfam. Dazu gehören der ungelöste Konflikt in Somalia und die mangelnde ökonomische Widerstandsfähigkeit vieler armer Bäuerinnen und Bauern. Die Ernte wird voraussichtlich wieder mager ausfallen. Oxfam warnt davor, dass die Menschen wieder in Schwierigkeiten kommen, wenn sich die Internationale Gemeinschaft nicht jetzt um Hilfe und Vorsorge bemüht.

Aktuell beklagen Oxfam und sechs weitere Hilfsorganisationen, die im Flüchtlingslager Dadaab arbeiten, dass die Mittel dort zur Neige gehen. Ab September sei ein Teil der Wasserversorgung nicht mehr finanziert. Ohnehin fehlten in Dadaab 30.000 Unterkünfte, und 164.000 Kinder in dem Flüchtlingscamp könnten keine Schule besuchen.

www.oxfam.de

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