bmz_100Duschanbe. - Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Afghanistan ist Entwicklungsminister Dirk Niebel am Samstag nach Tadschikistan gereist. In der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe traf Niebel mit dem tadschikischen Staatspräsidenten Emomali Rachmon und mit Wirtschaftsminister Scharif Rachimzoda zusammen. Dabei standen demokratische Reformen und die Stabilität in der Region im Mittelpunkt der Gespräche.

"Die tadschikische Regierung hat zwar Reformen im wirtschaftlichen Bereich angestoßen, aber das Tempo reicht nicht aus", sagte Niebel. "Zudem müssen die Bekämpfung der Korruption forciert und Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Pressefreiheit verbessert werden, wenn das Land sich wirtschaftlich entwickeln soll."

Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Niebel und Rachmon war auch das tadschikische Engagement für Frieden und Stabilität in der Region. Die Bundesregierung unterstützt die Menschen beiderseits der über 1200 km langen afghanisch-tadschikischen Grenze bei der Wiederbelebung ihrer grenzüberschreitenden Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen. Anlass zur Sorge gebe dabei aber die prekäre humanitäre Lage der Menschen im Pamir-Gebirge, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Tadschikistan hatte in den 1990er-Jahren einen Bürgerkrieg erlebt. Zuletzt war es am 24. Juli 2012 zu Kämpfen in der autonomen Teilrepublik Berg-Badachschan gekommen.

"Verantwortliche Regierungsführung und die Achtung der elementaren Menschenrechte sind zentral für Frieden, Stabilität und Sicherheit in Zentralasien", erklärte Niebel. "Tadschikistan spielt hier eine wichtige Rolle. Die militärische Operation vom 24. Juli hat Menschenleben gekostet, aber auch Aufbauleistungen vergangener Jahre zunichte gemacht und Vertrauen der lokalen Bevölkerung gekostet. Gerade angesichts der Sicherheitslage mit der langen gemeinsamen Grenze zu Afghanistan wäre es wichtig, dieses Vertrauen wiederherzustellen und langfristig Frieden und Stabilität zu sichern. Ich werde Präsident Rachmon dazu unsere Zusammenarbeit anbieten."

Neben den politischen Gesprächen steht auf Niebels Programm in Tadschikistan auch der Besuch von Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Privatsektorentwicklung, Berufsbildung und Mutter-Kind-Gesundheit. Auch Treffen mit Vertretern deutscher Durchführungsorganisationen und der internationalen Gebergemeinschaft sind geplant. Deutschland unterstützt Tadschikistan seit Ende des Bürgerkriegs, zunächst mit Nothilfe, inzwischen mit bilateraler Entwicklungszusammenarbeit.

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