germanwatch_150Bonn. - Die südkoreanische Stadt Songdo wird Sitz des Green Climate Fund (GCF). Der Fonds soll künftig einen wichtigen Teil der beim UN-Gipfel in Kopenhagen von den Industrieländern zugesagten Klimagelder für Entwicklungsländer verwalten. Die Bundesregierung hatte für die Bundesstadt Bonn als Sitz des GCF geworben. Bonn ist Sitz des Sekretariats der Klimarahmen-Konvention der Vereinten Nationen (UNFCCC).

Der 24-köpfige Steuerungsausschuss des internationalen Green Climate Fund, der aus Vertretern von Industrie- und Entwicklungsländern besteht, hatte seit dem 18. Oktober im südkoreanischen Songdo (nahe Seoul) getagt. Sechs Länder hatten sich um den Sitz des GCF beworben. Neben Deutschland, das mit Bonn ins Rennen ging, waren dies Südkorea, die Schweiz, Mexiko, Namibia und Polen. Die Bewerbungen von Deutschland, Südkorea und der Schweiz galten als Favoriten.

"Das große Engagement, das alle sechs Bewerber gezeigt haben, ist sehr positiv", sagte Sven Harmeling, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch und Beobachter vor Ort. "Damit hat sich nun Südkorea auch dem Erfolg des Fonds verpflichtet. Deutschland, das sich mit Bonn beworben hatte, hat sich hier in Südkorea sehr engagiert und positiv präsentiert. Dies wurde von vielen Delegierten anerkannt, auch wenn es nicht gereicht hat. Wichtige Argumente des deutschen Vertreters waren die deutsche Energiewende und die Ambition im Klimaschutz und in der Unterstützung für Entwicklungsländer. Dieses Engagement erwartet Germanwatch jetzt auch in Zukunft bei der Gestaltung dieses zentralen Elements der Klimapolitik."

An die Regierung von Südkorea richtete Germanwatch die Erwartung, dass sie nun den Aufbau einer unabhängigen, offenen und transparenten Organisation genauso engagiert unterstütze wie ihre Bewerbung. Es sei wichtig, dass der Fonds in enger Verbindung zum UNFCCC-Prozess aufgebaut wird. Dazu gehöre auch, die Beteiligung der internationalen Zivilgesellschaft aktiv zu unterstützen und keine an nationalen politischen Prioritäten orientierten Barrieren - z.B. für die Einreise - aufzubauen.

Argumente für Südkorea, so Germanwatch, waren unter anderem das wachsende klimapolitische Engagement und die Nähe zu wichtigen klimapolitischen Brennpunkten in Asien. Gleichzeitig fand eine massive Werbekampagne mit hohem politischen Druck auf viele Länder statt. Die US-Regierung setzte sich Germanwatch zufolge massiv für Südkorea ein, da sie keine enge Anbindung des Fonds an die UNO wollte.

Mit der Entscheidung über den zukünftigen Sitzstaat für den Green Climate Fund sei ein wichtiger Meilenstein erreicht worden, kommentierte Germanwatch. Die Vertragsstaatenkonferenz in Doha (Katar) muss diesen Beschluss nun noch bestätigen, was als Formsache angesehen wird. Bis 2020 soll der Finanzstrom, den der GCF verwalten wird, auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar an öffentlichen und privaten Geldern für den Schutz des Klimas und Regenwaldes sowie Anpassung an die Klimafolgen in Entwicklungsländern anwachsen.

http://gcfund.net
www.germanwatch.org

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