oikocredit_150Stuttgart. - Die Förderkreise der Entwicklungs-Genossenschaft Oikocredit haben gemeinsam eine neue Stiftung gegründet. Die Oikocredit Stiftung Deutschland fördert Entwicklung weltweit und verwirklicht ihren Stiftungsweck auf doppelte Weise: Nicht nur ihre Erträge, sondern auch ihr Stiftungskapital werden zur Entwicklungsförderung eingesetzt. Damit ist sie Vorreiterin im sogenannten "Mission Investing", einem neuen Ansatz des zweckbezogenen und wirkungsorientierten Anlageverhaltens von Stiftungen.

Die Oikocredit Stiftung Deutschland soll Menschen ansprechen, die für soziale und entwicklungsfördernde Zwecke stiften möchten. Die Stiftung legt ihr Kapital bei der internationalen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit an, die durch Darlehen und Kapitalbeteiligungen Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und kleine und mittlere Betriebe Entwicklung in armen Regionen der Welt fördert. Über 520 Millionen Euro hat Oikocredit an Partnerorganisationen in fast 70 Ländern vergeben und ist damit weltweit einer der größten Entwicklungsfinanzierer, die mit Kapital von Privatpersonen und Organisationen arbeiten.

Die Erträge der Oikocredit Stiftung Deutschland werden nach eigenen Angaben einerseits für Schulungen, Beratung und technische Unterstützung von Oikocredit-Partnern eingesetzt. Andererseits stehen sie für entwicklungspolitische Bildungs- und Informationsveranstaltungen der Oikocredit-Förderkreise oder Kooperationen mit anderen Organisationen in Deutschland zur Verfügung.

Von einer "Stiftung mit doppelter Wirkung" spricht deshalb der Vorsitzende des Stiftungsrats der Oikocredit Stiftung Deutschland, Marcel Langner: "Das Stiftungskapital erwirtschaftet seine Erträge nicht auf undurchschaubaren Finanzmärkten, sondern arbeitet dort, wo es benötigt wird: in der Realwirtschaft von Entwicklungs- und Schwellenländern. Es wird mit dem Ziel eingesetzt, Entwicklung nachhaltig zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Nahrungsproduktion zu steigern. Die Stiftung wendet sich an Menschen, die auch an die Anlage des Stiftungskapitals hohe soziale und ethische Ansprüche stellen."

Die Anregung zur Gründung der Stiftung kam von Mitgliedern der Oikocredit-Förderkreise in Deutschland, die den Wunsch äußerten, Teile ihres Vermögens dauerhaft für Oikocredit arbeiten zu lassen.

Die Anlage des Stiftungskapitals erlaubt der internationalen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit eine noch langfristigere Planung ihrer Projektfinanzierungen. Denn bislang arbeitet Oikocredit ausschließlich mit dem Kapital ihrer Anlegerinnen und Anleger, das diese auf Zeit zur Verfügung stellen und bei Bedarf zurückerhalten können.

Weitere Informationen: www.oikocredit.de/stiftung