cccBerlin. - Die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign - CCC) hat zum dritten Mal Outdoor-Firmen unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 25 Unternehmen zur Einhaltung von Sozialstandards und Menschenrechten bei der Arbeit in deren globaler Zulieferkette befragt und untersucht. 21 Firmen gaben bereitwillig Auskunft. Im Vergleich zu den Vorjahren zeichnet sich eine positive Entwicklung ab.

Unter den untersuchten Firmen waren Vaude, Columbia, Haglöfs, Jack Wolfskin, Tatonka und Fjällräven. Im Zentrum der Befragung standen die Themen Transparenz, Verhaltenskodex, Kodexumsetzung sowie deren Überprüfung (Monitoring und Verifizierung). Über den Zeitraum von drei Jahren hatte die CCC zudem Recherchen durchgeführt und den Dialog mit dem Verband als auch einzelnen Firmen geführt.

Der Studie zufolge kann eine Weiterentwicklung festgestellt werden. Die Bedeutung internationaler Arbeitsstandards und von Menschenrechten bei der Arbeit innerhalb der Zulieferkette ist bei einzelner Outdoor-Firmen stärker ins Blickfeld des unternehmerischen Handelns gerückt. Laut CCC gibt es eine Gruppe der "Fortgeschrittenen", die durch den unabhängigen Verifizierungsprozess und die damit verbundene Fortschritts- und Berichtspflicht die Herausforderung angenommen haben, Arbeitsbedingungen zu verbessern und mehr Transparenz herzustellen. Einzelne Unternehmen haben ihren Verhaltenskodex weiterentwickelt, einige Firmen haben sich zu weitreichenden Standards bei der Fertigung ihrer Produkte verpflichtet, die Zahlung eines Existenzlohns eingeschlossen und dem Unternehmen im Bereich soziale Nachhaltigkeit eine klare und umfassende Zielvorgabe gesetzt.

"Das ist eine positive Entwicklung, durch die ethische Einkaufspraktiken nachhaltig etabliert und Transparenz gefördert werden", erklärte Berndt Hinzmann vom INKOTA-Netzwerk. Kirsten Clodius von der Christlichen Initiative Romero sagte: "Die Mitgliedschaft in einer unabhängigen Überprüfungsinstanz, einer Multi-Stakeholder-Initiative (MSI), ist ein wertvoller Schritt, um die Umsetzung des Verhaltenskodexes zu verbessern." Denn die konstruktive Zusammenarbeit in einer MSI und im Verifizierungsprozess biete die Chance, Probleme bzw. Mängel festzustellen und positive Veränderungen in Gang zu setzen.

Der Studie zufolge bleibt die Zahlung eines Existenzlohns aber weiterhin eine der zentralen Herausforderungen. Ausnahmslos müssten die Firmen konsequent darauf hinarbeiten, dass alle ArbeiterInnen in ihrer Lieferkette für eine reguläre Arbeitswoche von maximal 48 Stunden einen Lohn zum Leben ausbezahlt bekommen.

Trotz der positiven Tendenz stellt die Kampagne für Saubere Kleidung aber fest, dass bei einigen Unternehmen keine konsequente Bereitschaft bestehe, Sozial- und Arbeitsstandards sowie die Menschenrechte bei der Arbeit umzusetzen. Eine kleine Gruppe der untersuchten Firmen stellte der Öffentlichkeit keine bzw. mangelnde Informationen zur Verfügung. Dazu gehörten Quechua und die von Globetrotter Ausrüster etablierten Handelsmarken Meru und Kaikkialla.

Die Clean Clothes Campaign sieht die Chance, "dass die Herausforderungen bald von allen Firmen konstruktiv angenommen werden, damit Menschen nicht zu Niedriglöhnen arbeiten und Repressionen erleiden müssen". Nachhaltigkeit im umfassenden Sinn bedeute, für angemessene sozial- und arbeitsrechtliche Bedingungen zu sorgen.

www.saubere-kleidung.de
www.inkota.de

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