wvFriedrichsdorf. - Eine Rebellenarmee im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist bis auf wenige Kilometer an die Millionenstadt Goma vorgerückt. Vorausgegangen waren heftige Gefechte mit Regierungstruppen und UNO-Soldaten, die den Vormarsch der Rebellenarmee "M23" (Bewegung des 23. März) selbst mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern und schweren Waffen nicht stoppen konnten. Jetzt drohe der Zivilbevölkerung eine humanitäre Katastrophe, fürchtet das Kinderhilfswerk World Vision.

"Bis zu 17.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, mussten ein Flüchtlingslager in der Nähe von Goma Hals über Kopf verlassen", berichtete Ekkehard Forberg, Kongo-Experte bei World Vision. "Die Menschen konnten außer Plastikplanen zum Schutz vor Regen nichts mitnehmen auf ihre Flucht in den Busch. Sie sind dringend auf eine Feuerpause und Versorgung angewiesen. Insgesamt sind mehrere zehntausend Menschen vor den Kämpfen geflüchtet."

Viele Kinder wurden World Vision zufolge im Chaos der überstürzten Flucht von ihren Eltern getrennt und irren nun allein auf der Suche nach Hilfe herum. World Vision hat bereits begonnen, in Goma und an anderen Orten die Verteilung von Lebensmitteln, Medizin und Hygienesets vorzubereiten. Ein Teil der Mitarbeiter versucht von der nahe gelegenen ruandischen Stadt Gisenye aus, Hilfe für Flüchtlinge In der DR Kongo außerhalb der Städte zu organisieren.

Die Hilfsmaßnahmen müssen unter schwierigsten Bedingungen organisiert werden. Mitarbeiter von World Vision in Goma berichteten, dass das Leben in der Provinzhauptstadt der Region Nord-Kivu zum Erliegen gekommen sei. Kaum jemand traue sich noch auf die Straße.

"In der Stadt selbst kommt es bereits zu Übergriffen, etwa auf Studenten aus Ruanda", erklärte Forberg. Hintergrund der Attacken ist, dass viele Kongolesen den Nachbarn Ruanda verdächtigen, die M23-Rebellen zu unterstützen.

World Vision appellierte an alle Beteiligten, die Kampfhandlungen sofort einzustellen und mit Friedensverhandlungen zu beginnen. Nur so könne eine humanitäre Katastrophe, von der zehntausende Menschen betroffen wären, verhindert werden.

www.worldvision.de

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