gazastreifen_200Bonn. - Die seit Tagen andauernde Eskalation der Gewalt macht die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza und in Israel immer unerträglicher. CARE, medico international, Oxfam und 35 weitere im Netzwerk AIDA zusammengeschlossene Hilfs- und Entwicklungs-Organisationen fordern deshalb alle verantwortlichen Politiker auf, sich unverzüglich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Eine weitere Ausweitung der militärischen Gewalt hätte besonders für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen katastrophale Folgen.



"Die internationale Gemeinschaft muss jetzt Druck ausüben, dass die Grenzübergänge nach Gaza geöffnet werden und lebenswichtige Güter für die dortige notleidende Bevölkerung passieren können. Sie muss sich darüber hinaus bei allen Konfliktparteien für ein sofortiges Ende der Gewalt einsetzen und sie auffordern, ihre Verpflichtungen nach humanitärem Völkerrecht einzuhalten", erklärten die Hilfsorganisationen in ihrer gemeinsamen Stellungnahme.



"Die Bundesregierung muss sich bei allen Konfliktparteien verstärkt für einen Waffenstillstand einsetzen und sich gleichzeitig bemühen, die Ursachen der Not und der Armut im Gaza-Streifen zu beseitigen", sagte Oxfam-Sprecher Robert Lindner. "Ohne eine Aufhebung der nun fünf Jahre andauernden israelischen Blockade Gazas ist kein dauerhafter Frieden möglich."



Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg, sagte: "Die internationale Gemeinschaft muss jetzt tätig werden, damit Zivilisten nicht noch weitere und größere Not erleiden müssen. Viele Familien, mit denen CARE zusammenarbeitet, leben immer noch in ihren zerstörten Häusern. Das menschliche Leid, das durch weitere militärische Konfrontationen entsteht, wäre untragbar. Die Menschen in Gaza können ihre Existenzen nicht noch einmal von vorne wieder aufbauen."

"Das Leben und die Gesundheit Tausender unschuldiger Menschen sind bedroht", erklärte Riad Othman, Repräsentant von medico international in Israel und Palästina. "Bereits jetzt sind 88 Menschen im Gaza-Streifen und drei in Israel getötet sowie Hunderte verletzt worden. Hinzu kommt das wiederkehrende Gefühl von Angst und Hilflosigkeit bei Abertausenden Menschen, insbesondere im Gaza-Streifen, das traumatische Erinnerungen an vergangene Kriegserlebnisse wachruft."

Die Hilfsorganisationen sind besorgt, dass Zivilisten in Gaza bei einer Ausweitung der Gewalt keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten können. Partnerorganisationen und Krankenhäuser in Gaza berichteten, dass lebenswichtige Medikamente zu Ende gehen. Außerdem sei die Bewegungsfreiheit von medizinischem Personal durch die Kampfhandlungen stark eingeschränkt, sodass es immer schwieriger werde, Verletzten zur Hilfe zu kommen.

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