wfp_iconGaza. - Das UN World Food Programme (WFP) hat trotz der bewaffneten Auseinandersetzungen die Verteilung von Nahrungsmitteln für 30.000 Menschen an sechs verschiedenen Orten in Gaza wieder aufgenommen. Die Hilfe des Ernährungsprogramms der Vereinten Nationen ist Teil der monatlichen Unterstützung für 285.000 von Ernährungs-Unsicherheit betroffenen Menschen im Gazastreifen.

Aufgrund von Raketenangriffen mussten am Dienstag vier Lastwagen mit WFP-Ladung am Grenzübergang Karem Shalom umkehren. Die Lastwagen hatten 120 Tonnen Nahrungsmittel geladen, ausreichend um 5.600 Menschen einen Monat lang zu helfen. Während der kommenden Tage werde entscheidend sein, dass dieser Grenzübergang passierbar für humanitäre Güter bleibt, erklärte das WFP.

Das Welternährungsprogramm ist besorgt angesichts des erschwerten humanitären Zugangs zu Menschen in der Region, sollte der Konflikt eskalieren und der Hilfsbedarf weiter ansteigen. Der Zugang für humanitäre Helfer und Güter nach Gaza ist unter normalen Bedingungen ohnehin schwierig. Familien, die bei den Kämpfen ihre Häuser verloren haben, erhalten von WFP zusätzlich Essensrationen für zehn Tage, bestehend aus Nahrungsmittelkonserven und Brot von lokalen Bäckereien, die Mehl von WFP bekommen.

Das WFP hat ausreichend Vorräte in und außerhalb des Gazastreifens gelagert, um die Ernährungshilfe für 285.000 Menschen, die regelmäßige WFP-Unterstützung erhalten, für drei Monate zu gewährleisten. Die Familien, die von der andauernden Blockade betroffenen sind, erhalten Nahrungsmittelgutscheine, Schulspeisungsprogramme und Essensrationen.

Das WFP wird die lokalen Nahrungsmittelpreise und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln weiterhin genau beobachten, um bereits frühe Anzeichen eines Mangels an erschwinglichen Nahrungsmitteln zu erkennen. Sobald die Sicherheitsumstände dies zulassen, will das WFP eine Bewertung der Ernährungssituation durchführen, die auch die Bedürfnisse der Haushalte, die lokalen Märkte und kommerzielle Bestände einbeziehen wird.

Das Frankfurter Hilfswerk medico international weist besonders auf die psychischen Belastungen der Bewohnerinnen und Bewohner im Gaza-Streifen hin. "Die Gefühle von Schutzlosigkeit und Ohnmacht gehen in diesen Tagen bis an die Grenze des Erträglichen", berichteten Mitarbeiter aus der Region. Wie der israelische medico-Partner "Ärzte für Menschenrechte" mitteilte, richteten sich die Bombenangriffe gezielt gegen die zivile Infrastruktur. Das bestätige die Ängste und Ohnmachtsgefühle. Hinzu kämen Erklärungen des israelischen Innenministers, der ankündigte, man werde den Gaza-Streifen ins Mittelalter zurückbomben.

"Ich will nur, dass dieser Wahnsinn aufhört", sagte die medico-Projektpartnerin Majeda Al-Saqqa vom "Zentrum für Kultur und Freiheit des Denkens" (CFTA), die im Gaza-Streifen unter anderem für Frauen und junge Mädchen Gesundheits- und psychosoziale Projekte durchführt. Majeda Al-Saqqa arbeitet in einem der dicht besiedelsten Orte des Gaza-Streifens, in der Flüchtlingsstadt El-Burrej. Hier wie im ganzen Gaza-Streifen gebe es keine Möglichkeiten, sich vor den israelischen Bombenangriffen zu schützen, so medico. Die Angst sei allgegenwärtig, auch in sogenannten Friedenszeiten, da immer wieder israelische Drohnen über dem Gebiet kreisen.

Reporter ohne Grenzen berichtete am Mittwoch über den Tod zweier Kameramänner im Gazastreifen. Das Fahrzeug der Journalisten, die für den zur Hamas gehörenden Fernsehsender Al-Aksa-TV arbeiteten, sei in Gaza-Stadt gezielt von der israelischen Luftwaffe beschossen worden. Berichten des Senders zufolge war es als Pressefahrzeug gekennzeichnet. Reporter ohne Grenzen verurteilte den Angriff und erklärte, Journalisten seien durch das Völkerrecht besonders geschützt. Ein Sprecher der israelischen Regierung hatte zuvor erklärt, die israelische Armee sehe Mitarbeiter von Al-Aksa-TV nicht als legitime Journalisten an.

www.wfp.org/de

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