unicef_teilen_100Berlin. - Jeden Tag sterben nach Schätzungen von UNICEF rund 19.000 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag – obwohl es längst kostengünstige und wirksame Mittel gibt, um ihr Überleben zu sichern. Insbesondere die Geburt und die ersten Lebenswochen seien in den ärmsten Ländern gefährlich für Mütter und Kinder, so das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Mit seiner traditionellen Weihnachtsaktion ruft UNICEF zu Spenden auf, um 150.000 Babys in fünf Ländern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

"Die Geburt eines Kindes sollte überall auf der Welt Anlass zur Freude über ein neues Leben sein", sagte Deutschlands "First Lady" Daniela Schadt am Donnerstag in Berlin. "Und doch sind Schwangerschaft, Geburt und der Start ins Leben auch heute noch in vielen Ländern ein gewaltiges Risiko für Mutter und Kind. Wir alle wissen, das muss nicht sein. Es gibt Wege, das zu ändern. Deshalb bitte ich alle Menschen in Deutschland: Seien Sie dabei! Teilen auch Sie und helfen Sie, damit Babys überleben."

Die Schauspielerin und UNICEF-Patin Katja Riemann sagte: "Jede Mutter und jeder Vater wünscht sich für sein Kind einen guten Start ins Leben. Wir können das für viele Familien möglich machen. Es ist Zeit, zu teilen."

Das Wissen und die Wege seien bekannt, um das Überleben der Kinder zu sichern, so UNICEF. So sei es gelungen, die weltweite Kindersterblichkeit in den letzten 20 Jahren von mehr als 12 Millionen 1990 auf 6,9 Millionen im Jahr 2011 zu senken. Doch die Fortschritte seien sehr ungleich verteilt. Die Spenden aus der Weihnachtsaktion 2012 sollen helfen, das Überleben von Babys und ihren Müttern in fünf Ländern mit weiter extrem hoher Neugeborenen-Sterblichkeit zu sichern: Sierra Leone, Afghanistan, Zentralafrikanische Republik, Burundi und Südsudan.

Vor allem in den ländlichen Gebieten entbinden dort die Frauen in der Regel zu Hause – oft unter unhygienischen Bedingungen und ohne jeden fachlichen Beistand, berichtet UNICEF. Die wenigsten könnten während der Schwangerschaft einen Arzt aufsuchen. Die Gesundheitseinrichtungen seien zu weit entfernt und schlecht ausgestattet. Es fehle an ausgebildeten Hebammen, an medizinischem Gerät und Medikamenten. Bei Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt komme oft jede Hilfe zu spät.

Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion will UNICEF Gesundheitsstationen renovieren und sie mit notwendigen Geräten ausstatten. Hebammen werden geschult, schwangere Frauen zu betreuen und für eine hygienische, sichere Geburt zu sorgen. Freiwillige in den Dörfern beraten die Familien. Sie achten auf Warnsignale für Komplikationen nach der Geburt und behandeln einfache Kinderkrankheiten direkt. Sie organisieren außerdem Impfkampagnen und verteilen Moskitonetze zum Schutz vor Malaria.

UNICEF weist darauf hin, die Schulung einer dörflichen Gesundheitshelferin in Afghanistan koste lediglich 26 Euro. Mit 80 Euro könne UNICEF zehn Kinder in Südsudan im ersten Lebensjahr gegen die gefährlichsten Kinderkrankheiten impfen. Für 300 Euro könne UNICEF in Burundi ein Entbindungsbett bereitstellen.

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