caritasFreiburg. - Caritas international hält ein schnelles humanitäres Eingreifen in Mali für dringlich. Insbesondere im von Islamisten besetzten Norden verschlechtere sich die Versorgung der Zivilbevölkerung täglich, berichtete das Hilfswerk der deutschen Caritas am Donnerstag in Freiburg. Lebensmittel seien dort aufgrund von Versorgungsengpässen für viele Menschen unerschwinglich.

Auch Trinkwasser ist nach Angaben von Caritas international nicht mehr flächendeckend verfügbar, weil bei kriegerischen Auseinandersetzungen der vergangenen Monate die entsprechende Infrastruktur zerstört wurde. Lokale Partnerorganisationen von Caritas international beklagen zudem massive Menschenrechtverletzungen wie Steinigungen und die Rekrutierung von Kindersoldaten.

"Die Tatenlosigkeit der internationalen Gemeinschaft gefährdet das Leben der Menschen in der Region", erklärte Hannes Stegemann, Mali-Experte von Caritas international, nach Projektbesuchen in der Grenzstadt Mopti. In der Stadt, die an die von Tuaregs und Islamisten besetzte Region im Norden des Landes grenzt, haben bislang bereits 45.000 Vertriebene Zuflucht gesucht, darunter viele Kinder.

Mopti ist nach den Erkenntnissen von Caritas international Hauptfluchtpunkt für die Vertriebenen. "Die Berichte unserer lokalen Partner aus dem Norden Malis sind besorgniserregend", so Stegemann. "Um Schlimmeres zu verhindern, ist schnelle Hilfe für die Menschen jetzt notwendig."

Insgesamt seien bislang mehr als 400.000 Menschen vor den Auseinandersetzungen aus dem Norden Malis geflohen, berichtete Caritas international. Rund 200.000 Vertriebene hätten in Mali Schutz gesucht, 200.000 seien in die angrenzenden Staaten Niger, Mauretanien und Burkina Faso geflüchtet. Caritas international unterstützt in Mali eine Vielzahl von humanitären Projekten und bittet um Spenden.

www.caritas-international.de

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