un_enable_150Berlin. - 80 Prozent der weltweit rund eine Milliarde Menschen mit Behinderung leben in den Ländern des Südens. Armut und Behinderung in Entwicklungsländern seien oft eng miteinander verflochten, betont Caritas international aus Anlass des Welttages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Armut ist zum einen vielfach ursächlich für die Behinderung, weil zum Beispiel der Zugang zu einer adäquaten medizinischen Versorgung fehlt oder Kinder nur unzureichend ernährt werden können. Zum anderen ist es für Menschen mit Behinderung oft unmöglich, der Armut zu entfliehen, weil sie kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen.

Caritas international unterstützt in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa insbesondere basisnahe Hilfsprojekte, die die Menschen mit Behinderungen und ihr Umfeld an Entscheidungsprozessen sowie der Projektdurchführung aktiv beteiligen.

Die Projekte werden nicht als Aufgabe von Spezialisten verstanden, sondern holen alle mit ins Boot: von den Eltern über Arbeitgeber und Ärzt bis hin zu den Massenmedien. Angehörige, Nachbarn und Freunde fördern behinderte Menschen. Ortsverwaltungen und Behörden werden in die Pflicht genommen, um so von der Basis her ein Netz aufzubauen, das die Menschen möglichst schnell in die Lage versetzt, ihre Zukunft aus eigener Kraft zu gestalten.

Ein Beispiel für diesen basisnahen Ansatz ist das Behindertenzentrum "Huduma ya Walemavu" in Tansania, das seit 1996 von Caritas international gefördert wird und in diesem Jahr mit dem Weltkinderpreis ausgezeichnet wurde. Das Projekt initiiert in der Region Arusha die professionelle Aufklärungsarbeit über Behinderungen in der Massai-Bevölkerung.

Ein Team von Mitarbeitern fährt von Dorf zu Dorf, schult die Heiler und Hebammen, spricht mit den Familien der Behinderten, klärt auf und unterrichtet in Methoden der Diagnostik und der Pflege für Behinderte. Caritas international fördert derzeit weltweit 22 Hilfsprojekte für Menschen mit Behinderungen. In diese Projekte flossen in diesem Jahr rund 3,4 Millionen Euro Spenden und Zuschüsse.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat einen Aktionsplan zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit erstellt, der Anfang 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Die im Jahr 2009 von Deutschland unterzeichnete Behindertenrechtskonvention hatte den Stein ins Rollen gebracht.

www.caritas-international.de

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