syrienBerlin. - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in der Nacht zum Donnerstag einen Hilfsflug mit Medikamenten in die syrische Hauptstadt Damaskus gestartet. An Bord der Maschine sind sieben Tonnen Medikamente für ein Kinderkrankenhaus in Aleppo und 1.000 Familienpakete mit Seife, Waschmittel und anderen Hygieneartikeln. Auch die Johanniter unterstützen die Opfer des Bürgkrieges in Syrien.

1,2 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. In den Wintermonaten sind besonders die Kinder unter den Flüchtlingen anfällig für Krankheiten und Kälte. "Die Lage ist in den vergangenen Wochen schlimmer geworden. Immer mehr Menschen sind vom Konflikt betroffen. Die, die es können, fliehen in die Nachbarländer", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters.

In den Krankenhäusern in Syrien werden Arzneimittel knapp, so das DRK. Vor Ausbruch des Konfliktes seien 90 Prozent der benötigten Medikamente im Land hergestellt worden. Heute seien viele Produktionsstätten zerstört und die Versorgung stagniere.

Das DRK bringt nun, mit finanzieller Unterstützung vom Auswärtigen Amt, Schmerzmittel, Antibiotika und andere dringend benötigte Medikamente für ein Kinderkrankenhaus des Syrischen Roten Halbmonds nach Aleppo. Es handelt sich um eins von elf Krankenhäusern, die vom Roten Kreuz in Syrien unterstützt werden. Das Kinderkrankenhaus in Aleppo ist zurzeit wegen der vielen neuen Patienten überlastet.

Vier Millionen Menschen sind nach Angaben des DRK von den bewaffneten Auseinandersetzungen in Syrien betroffen. 1,2 Millionen leben als Vertriebene in Syrien und 510.000 Menschen sind in die Nachbarländer geflohen.

Das DRK arbeitet eng mit dem Syrischen Roten Halbmond zusammen. Es ist die einzige Hilfsorganisation, die überall in Syrien humanitäre Hilfe für die Betroffenen leisten kann. Beide Organisationen bitten um Spenden.

Die Johanniter unterstützen gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und lokalen Partnerorganisationen rund tausend syrische Familien, die vor dem Bürgerkrieg in die Nachbarländer Jordanien und Libanon geflohen sind. Sie werden mit dem Notwendigsten für die bevorstehenden Wintermonate versorgt. Die Familien erhalten Winterjacken, Decken, Matratzen, Baby-Kits mit Babynahrung, Windeln und anderen Hygieneartikeln sowie Kanister für Kerosin.

Mit einer sogenannten "E-Fuel-Card", einer mit 100 Jordanischen Dinar aufgeladenen Prepaid-Karte, bekommen die Flüchtlinge an ausgesuchten Tankstellen für bis zu zwei Monate Kerosin zum Heizen ihrer Notquartiere. "Noch immer fliehen täglich 500 bis 600 Syrer allein nach Jordanien, um Schutz vor den anhaltenden Kämpfen zu suchen", berichtete Stephan Beschle, Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe und derzeit in Jordanien, um die Hilfsgüterverteilungen zu begleiten. Diese haben Mitte November begonnen und werden zum Jahresende abgeschlossen sein.

Im Januar 2013 richten die Johanniter ein eigenes Koordinierungsbüro in Amman ein, um weitere Hilfsprojekte für die Flüchtlinge durchzuführen. 

"Viele Flüchtlinge sind in Jordanien bei Gastfamilien oder in leeren Wohnungen untergekommen. Geld für Miete und Heizkosten haben die meisten nicht. Besonders jetzt bei Temperaturen unter null Grad sind die Menschen froh über jede Form der Hilfe", so Beschle.

www.drk.de
www.johanniter-auslandshilfe.de


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