wfp iconBerlin. - Die Lage der syrischen Flüchtlinge spitzt sich weiter zu. Das UN World Food Programme (WFP) muss weitere 125.000 Menschen ab sofort mit Fertignahrung unterstützen. Es handelt sich um Palästinenser und  vertriebene Syrier, die von den jüngsten Kampfhandlungen rund um das Yarmouk Flüchtlingslager vor den Toren von Damaskus betroffen sind. Auch die Diakonie Katastrophenhilfe hat dazu aufgerufen, mehr für syrische Flüchtlinge zu tun.

Das dicht besiedelte Flüchtlingslager Yarmouk, lediglich acht Kilometer vom Zentrum Damaskus entfernt, ist laut WFP seit 1957 Zufluchtsort für die größte palästinensische Flüchtlingsgemeinde in Syrien und beherbergt seit dem Ausbruch schwerer Kämpfe in der Hauptstadt zusätzlich tausende binnenvertriebene Syrier.
 
Tausende der im Flüchtlingslager beherbergten Vertriebenen sind in den vergangenen Tagen aufgrund von Kampfhandlungen in Yarmouk abermals geflohen. Viele von ihnen verweilen derzeit bei Verwandten, in Moscheen, öffentlichen Gebäuden und Schulen. Bei der Flucht aus dem Lager konnten sie lediglich ihre Kinder mitnehmen und mussten alles weitere zurücklassen, Tausende von ihnen versuchen nun in das benachbarte Libanon zu gelangen.
 
"Diese Menschen haben während ihrer Flucht bereits schreckliches erlitten, auf der Suche nach Sicherheit für sich und ihre Kinder, hungrig von einem Ort zum nächsten ziehend, verängstigt und frierend", berichtete Ertharin Cousin, Exekutivdirektorin des UN World Food Programme. "Wir werden alles dafür tun, diese Menschen in Not zu unterstützen."

Insgesamt muss WFP in Syrien monatlich inzwischen rund 1,5 Millionen Menschen mit direkter Nahrungsmittelhilfe in allen 14 Gouvernements in ganz Syrien unterstützen. Dafür benötigt das WFP rund 134 Millionen US-Dollar.

"Viele Familien in Nachbarländern haben Flüchtlingen eine Herberge gegeben, obwohl sie selber nur über das Nötigste verfügen. Es ist eine Frage der Menschlichkeit, sie dabei nicht allein zu lassen", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.

Immer mehr Menschen fliehen vor der anhaltenden Gewalt in Syrien. "Unsere Partner unterstützen derzeit rund 55.000 Flüchtlinge in und außerhalb von Flüchtlingscamps sowie Familien, die Flüchtlinge beherbergen", so Füllkrug-Weitzel. "Wir sind darauf vorbereitet, mehr Menschen zu helfen, wenn die Lage in Syrien nicht bald einer friedlichen Lösung zugeführt werden kann, was natürlich unsere Haupthoffnung ist."

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe hat sich in Jordanien über die Lage der syrischen Flüchtlinge dort selbst informiert. 

Mehr als eine halbe Million Menschen sind bereits wegen der anhaltenden Kämpfe aus Syrien in die Nachbarstaaten geflohen. Die Mehrheit von ihnen lebt bei Gastfamilien, in leer stehenden Häusern oder in einfachen Zelten.

Die meisten Flüchtlinge sind vor Monaten in der Annahme geflohen, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Sie sind nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe kaum für den Winter gerüstet und haben ihre finanziellen Mittel längst ausgeschöpft. Es ist schwer für sie, Arbeit zu finden, und die Kinder können oft keine Schule besuchen. Isolation, Kälte und eine ungewisse Zukunft erschweren ihre Situation zusätzlich.



Seit Beginn des Konflikts vor 21 Monaten leistet die Diakonie Katastrophenhilfe syrischen Flüchtlingen in Jordanien, dem Libanon, der Türkei und dem Irak Nothilfe. Zusammen mit Partnerorganisationen auch aus dem eigenen weltweiten kirchlichen Netzwerk ACT Alliance wurden Nahrungsmittel, Hygiene-Sets, Decken, Heizöfen, winterfeste Unterkünfte und Winterkleidung für Kinder bereitgestellt.

Das Auswärtige Amt unterstützt die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe. Dringend benötigen die Menschen weiterhin Nahrungsmittel, Kochutensilien und Decken, um sich gegen die Kälte zu schützen. Viele sind traumatisiert und brauchen psychologische Hilfe. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden.

www.wfp.org/de

www.diakonie-katastrophenhilfe.de


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