caritasFreiburg. - Die Versorgung der Konfliktopfer in Mali wird für Hilfsorganisationen zunehmend schwieriger. Caritas-Mitarbeiter in Mali beklagten am Donnerstag, dass der Zugang zu den Vertriebenen, von denen die meisten Frauen und Kinder sind, in der Region Mopti aufgrund der Restriktionen durch das Militär nur noch sporadisch möglich sei. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, stellt für die humanitäre Hilfe in Mali weitere 100.000 Euro bereit und ruft dringend zu Spenden auf.

Während die Versorgung der Vertriebenen auf dem Land nach Auskunft der Caritas-Helfer aufgrund der guten Ernte im Süden des Landes weitgehend gesichert ist, stellt die Bereitstellung von Nahrungsmitteln in den Städten wie Mopti, wo sich die verarmten Flüchtlinge die Lebensmittel nicht leisten können, ein wachsendes Problem dar.

Große Sorge bereitet den Caritas-Helfern auch die Lage der Bevölkerung im noch immer von Islamisten besetzten Norden des Landes. Verbliebene Mitarbeiter von lokalen Caritas-Partnern berichteten, dass Milizen sich in Wohnvierteln verschanzen und Zivilisten als lebende Schutzschilde missbrauchen.



Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, unterstützt in Mali seit April 2012 Vertriebenenprojekte. Konfliktopfer werden in Mopti und Gao unter anderem mit Lebensmitteln und Notunterkünften versorgt. Für geflohene Kinder und Jugendliche werden Schulunterricht und Speisungen angeboten.

Bislang sind rund 230.000 Menschen in den Süden Malis geflohen; 200.000 haben sich in Nachbarstaaten in Sicherheit gebracht. 

Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf.



Angesichts der Eskalation der Kämpfe forderte Oxfam alle militärischen Akteure zur strikten Einhaltung des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsnormen auf. Die Aufforderung richtete sich an die bewaffneten Gruppen im Norden, das französische Militär, die malische Armee und die geplante regionale Eingreiftruppe.

"Es muss alles unterlassen werden, was den Zugang der Hilfsorganisationen zur notleidenden Bevölkerung gefährdet", sagte Michael Quinn, Landesdirektor von Oxfam in Mali. "Wir appellieren dringend an alle Truppen im Land, einschließlich des französischen Militärs, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, damit die aktuellen Kämpfe die Lage für die Bevölkerung – speziell für die Frauen und Kinder – nicht noch verschlimmern."

Seit Beginn der Kämpfe letzte Woche sind laut UN-Berichten 30.000 Menschen geflohen. 345.000 haben das Land bereits 2012 verlassen. Die Intensivierung der Kämpfe wird noch mehr Menschen in die Flucht treiben. "Die internationale Gemeinschaft darf diese Menschen, die am dringendsten auf Hilfe angewiesen sind, nicht im Stich lassen", sagt Quinn.

www.caritas-international.de
www.oxfam.de


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