deabStuttgart. - Der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) hat die neuen entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes begrüßt, die das Kabinett am Dienstag verabschiedet hat. Die Leitlinien unterstützen auch das bürgerschaftliche Engagement in Baden-Württemberg. Ein Jahr lang hatte die Landesregierung einen intensiven Dialog mit Bürgern und Fachleuten über die neuen Leitlinien geführt.

"Auf der Suche nach einer modernen entwicklungspolitischen Agenda für Baden-Württemberg haben wir, in einem bundesweit einmaligen Projekt, die Initiativen im Land mitreden lassen", erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich (SPD). "Über 1.500 engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich über Workshops und 120 Organisationen und Verbände über Stellungnahmen eingebracht. Herausgekommen ist eine schlüssige entwicklungspolitische Strategie, die von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis mitgestaltet und getragen ist."

Fragen der internationalen Verantwortung beträfen heute alle Felder der Landespolitik, sagte Friedrich: über Globales Lernen und Forschen die Schul- und Wissenschaftspolitik, über Klimaschutz und Ressourcenschonung die Umweltpolitik, über Fairen Handel, Konsum und öffentliche Beschaffung die Wirtschaftspolitik. "Der spezifische Beitrag von Regierung und Verwaltung ist damit nicht mehr eine sogenannte freiwillige Aufgabe der Länder, die sich in der Vergangenheit in punktuellen Projekten in Entwicklungsländern erschöpfte. Entwicklungszusammenarbeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe."

"Wenn diese Leitlinien umgesetzt werden, von Ministerien und Bürgern, von Kirchen und Wirtschaftsunternehmen, von Schulen und Verwaltungsfachleuten, von Kommunen und Verbänden, dann erleben wir einen gesellschaftlichen Wandel, der den Menschen in Baden-Württemberg ebenso zugute kommen wird wie den weltweiten Partnern und benachteiligten Menschen in anderen Teilen der Welt", sagte Claudia Duppel, Geschäftsführerin des DEAB. Die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements und die Stärkung der zivilgesellschaftlichen Strukturen seien zentrale Punkte der Leitlinien.

In Baden-Württemberg sind mehr als tausend Initiativen und Organisationen entwicklungspolitisch aktiv. Sie arbeiten in Schul- und Projektpartnerschaften, in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und in Projekten des Globalen Lernens, im interkulturellen Dialog, im Eintreten für eine verantwortliche öffentliche Beschaffung und einen nachhaltigen Lebensstil.

"Wir freuen uns auch, dass das Land Entwicklungspolitik als einen integralen Bestandteil seiner Außenbeziehungen betrachtet," erklärte Uwe Kleinert von der Werkstatt Ökonomie und Mitglied des DEAB-Vorstands. Dazu gehöre nicht nur, alles zu unterlassen, was entwicklungsschädlich ist, sondern auch sich aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen, kriegerische Gewalt und wirtschaftliche Notlagen einzusetzen. "Bei der Umsetzung dieser Leitlinien sind wir als Landesnetzwerk gerne aktiv mit dabei," so Christa Hess vom Weltladen el mundo Schorndorf und Vorstandssprecherin des DEAB.

Der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) ist der Landesverband der entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen in Baden- Württemberg. Er wurde 1975 gegründet. Der DEAB vertritt rund 300 Gruppen und Organisationen.

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