whhBonn. - Die Welthungerhilfe hat vor möglichen Nahrungsengpässen in Mali gewarnt. Zwar seien dem afrikanischen Land auf der internationalen Geberkonferenz 3,25 Milliarden Euro versprochen worden. Doch das Hilfspaket müsse schnell umgesetzt werden, sonst werde es im nächsten Jahr in vielen Teilen des Landes zu Ernährungsengpässen kommen, warnte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Bonn.

Erschwert durch die politische Krise, erhole sich die Bevölkerung in Mali nur langsam von der Nahrungsmittelkrise im letzten Jahr, warnt die Welthungerhilfe. Vor allem im Norden seien die Auswirkungen besonders zu spüren, weil dort der Zugang zu Nahrungsmitteln fehle.

"Viele Bauern im Norden sind aufgrund der Sicherheitssituation noch nicht zurückgekehrt oder können aufgrund von Überfällen und Minen ihre Felder nicht bewirtschaften", sagte Willi Kohlmus, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Bamako. "Darüber hinaus existiert keine Kaufkraft in den ländlichen Regionen. Es fehlt an Saatgut oder dem notwendigen Benzin, um Wasserpumpen für die Bewässerung der Böden in Betrieb zu nehmen. Wenn wir jetzt nichts tun, wird das nächste Jahr schwierig." 

Aus diesem Grund fordert die Welthungerhilfe einen schnellen und gut koordinierten Einsatz der Hilfsgelder für Mali. Um die drohenden Nahrungsmittelengpässe zu verhindern, müssten die am schwersten betroffenen Familien mit Geld und Nahrungsmittelgutscheinen unterstützt werden. Dadurch könnten Existenzgrundlagen geschaffen, Felder perspektivisch wieder bewirtschaftet und der lokale Markt nachhaltig angeregt werden.

Die Welthungerhilfe will die Verteilung von Nahrungsmitteln und speziellen Rationen zur Behandlung von schwerer Unterernährung intensivieren. Mittel- bis langfristige Maßnahmen würden im Bereich der Ernährungssicherheit und Ernährungsberatung, der Grundbildung, als auch im Konfliktmanagement ergriffen. Nur durch den sinnvollen Einsatz der Hilfsgelder könne den strukturellen Problemen Malis sinnvoll entgegnet werden.

Die Welthungerhilfe unterstützt seit 1968 Projekte in Mali. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort wurden Maßnahmen im Bereich nachhaltiger Ernährungssicherung, Schulbildung als auch der landwirtschaftlichen Entwicklung gefördert. Aufgrund wiederkehrender politischer Unruhen und extremer klimatischer Schwankungen hat die Welthungerhilfe stets auch aktive Nothilfe geleistet. Von den 14 Millionen Einwohnern sind rund 2,79 Millionen von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen, davon 1,84 Millionen schwer (d. h. nur eine karge Mahlzeit pro Tag). Von diesen 1,84 Millionen Menschen sind rund 660.000 Kinder, davon 210.000 chronisch unterernährt. Die Welthungerhilfe steht gerade in diesen schwierigen Zeiten an der Seite der Menschen.

www.welthungerhilfe.de

 


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