ugandaKampala. - Am zweiten Tag seiner Uganda-Reise hat Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) zusammen mit dem ugandischen Energieministerium am Freitag den Startschuss für das sogenannte Global Energy Transfer Feed-In Tariffs- (kurz: GET FiT)-Programm gegeben. GET FiT ist ein innovativer Ansatz zur Förderung privater Investitionen in erneuerbare Energien. Das Programm kooperiert mit Partnern der Privatwirtschaft, aber auch mit anderen Gebern und der Weltbank.

"Der ugandische Stromsektor hat bis 2030 einen Investitionsbedarf von über sieben Milliarden Euro", sagte Niebel bei der Auftaktveranstaltung. "Solche Summen lassen sich nur in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft stemmen. GET FiT will in den nächsten drei bis fünf Jahren bis zu 15 kleinere, von privaten Projektfirmen entwickelte Kraftwerke ans Netz bringen. Diese sollen die Stromproduktion Ugandas um ein Fünftel steigern. Das schafft auch Voraussetzungen für die Elektrifizierung des Landes."

Auch bei den noch anstehenden Projektbesuchen werde die wichtige Rolle der Privatwirtschaft im Vordergrund stehen, so das deutsche Entwicklungsministerium (BMZ). Die von Niebel einzuweihende Stromversorgung eines Dorfes wurde durch das Engagement der hessischen Kirchner Solar Group ermöglicht.

"Das Dorf profitiert von den solarbetriebenen Mobilfunkmasten in seiner Nähe, denn dadurch ist ein umweltfreundlicher und kostengünstiger Zugang zu Strom überhaupt erst möglich. Das Engagement der Kirchner Solar Group für Berufsbildung und die Umsetzung dieses nachhaltigen Geschäftsmodells wird zum unternehmerischen Erfolg und zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Ugandas beitragen. Genau solche Partnerschaften mit privaten Unternehmen wollen wir gezielt fördern. Um die globalen Entwicklungsziele zu erreichen, müssen wir über die rein staatliche Entwicklungszusammenarbeit hinaus denken und konsequent auf Kooperationen mit Akteuren der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft setzen", erklärte Niebel.

Am Samstag besucht der Bundesminister gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Unternehmen KSB realisierte Projekte. Energieeffiziente Wasserpumpen und eine Flussturbine zur Stromversorgung, z.B. von Gemeinden außerhalb des Stromnetzes, sind laut BMZ Beispiele dafür, wie deutsche Technologie kostengünstig und umweltfreundlich zum Einsatz kommen und dabei auch entwicklungspolitische Herausforderungen lösen kann. Niebel: "Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen erzielt bei einem geringen Einsatz deutscher Steuergelder weitreichende Wirkungen."

Auf dem Programm des Ministers steht am Samstag ferner der Besuch des ersten überwiegend privat finanzierten und privat betriebenen Wasserkraftwerks in Subsahara-Afrika: Bujagali. Seit 2012 erzeugt es 250 Megawatt Strom. Damit habe sich die Erzeugungskapazität Ugandas beinahe verdoppelt, berichtete das BMZ. Auch Deutschland war an diesem Großprojekt beteiligt. KfW und DEG haben 55 Millionen US-Dollar eigene Mittel in Bujagali investiert. Die Gesamtkosten des Projekts Bujagali betragen rund 900 Millionen US-Dollar und werden hauptsächlich privat finanziert.

Das neue Wasserkraftwerk sorge auch für eine gute Klimabilanz, so das BMZ: die Abschaltung Dieselöl-betriebener Stromversorgung spare bis zu 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionen pro Jahr. "Erneuerbare Energien können auch in unseren Kooperationsländern Entwicklungsfortschritte vom Ressourcenverbrauch abkoppeln. Nur so werden wir die globalen Herausforderungen beim Klimawandel bewältigen und zugleich die lokale Energienachfrage befriedigen können", sagte Niebel.

www.bmz.de

 


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.